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Corporate Innovation und Venture Capital – Grownups meet Startups – Technologie- und Netzwerkkonferenz (HTPC) des High-Tech Gründerfonds

Etablierte Unternehmen sind oft in ihrer eigenen Innovationsfähigkeit eingeschränkt. Ganz neu zu denken, dies ist in gewachsenen Strukturen nicht einfach. Dass Innovation aber eine Voraussetzung für die Zukunftssicherung ist, darüber streitet keiner mehr. Laut Innovationsindikator zählte Deutschland 2012 beim Subindikator Wirtschaft noch zu den Top-Drei-Standorten der Welt, bis 2018 ging es runter auf Rang 9. Die Unternehmen verfolgen sehr unterschiedliche Ansätze, um ihre Innovationkraft zu stärken. Immer häufiger treffen sie dabei auf die Welt der Startups. Unterschiedliche Ansichten und Ideen treffen aufeinander. Wie beide Seiten es schaffen können, eine Win-Win-Situation zu etablieren, aber auch wie Unternehmen Innovation in ihrer Organisation verankern können, dies ist ein Themenbereich der auf der HTPC am 29. Januar diskutiert wird.

Jens Baumgärtner und Simon Math, beide Investmentmanager beim High-Tech Gründerfonds (HTGF), haben zum Thema bereits einige Erfahrungen gesammelt. „Die Zusammenarbeit mit Startups ist für viele Corporates bereits heute ein entscheidender Baustein ihrer Digitalisierungsstrategie – dennoch hat noch nicht jeder den Schlüssel für eine optimale Zusammenarbeit gefunden. Innovationsfähigkeit setzt sich aus vielen Elementen zusammen“, erläutert Jens Baumgärtner und Simon Math ergänzt: „Deshalb werden wir Corporate Innovation in unserem Workshop aus sehr unterschiedlichen Perspektiven beleuchten.“ Wie entdecke ich die nächste große Entwicklung in meiner Industrie früh und vor allem rechtzeitig? Welche Prozesse und Organisationsstrukturen begünstigen Innovation in meinem Unternehmen? Wie kann ich optimal mit Startups arbeiten? Ab wann macht es überhaupt Sinn?

Impulse für eine lebhafte und wahrscheinlich auch kontroverse Diskussion werden Unternehmen geben, die einen Weg für sich gefunden haben. Es ist zwar schon einige Jahre her, aber auch SAP begann 1972 als kleines High-Tech-Startup. Alexa Gorman, SVP, Head of SAP.iO Foundries Europe bei SAP, erläutert den Ansatz ihres Unternehmens: „Wir arbeiten sehr eng mit Startups auf sehr unterschiedliche Weise zusammen und verfolgen dabei einen „Open Innovation“-Ansatz. Einerseits können wir somit unseren Kunden durch Startup-Lösungen zusätzliche Innovationen anbieten, anderseits erschließen wir neue „intelligente“ Arbeitsabläufe oder Lösungen, die Geschäftsprozesse in der Zukunft grundlegend verändern werden.“

Auch Stihl ist, wie SAP, einer von 32 Limited Partners, die in den Fonds III des HTGF investiert haben. Christian Vogt, Chief Digital Officer @STIHL, vertritt die These: “Partnerschaften mit Startups erlauben Corporates, Innovationsmöglichkeiten schneller als die Konkurrenz aufzugreifen und sich gleichzeitig etwas von der agilen Herangehensweise von Startups abzuschauen. Außerdem hat man bei Partnerschaften, im Gegensatz zum reinen Venturing, recht schnell Ergebnisse mit relativ niedrigem Kapitaleinsatz und Risiko.”

Entscheidend für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Startups und Corporates ist das Verständnis für die Interessen des Gegenübers sowie die Offenheit voneinander lernen zu wollen. “Effektive Einkaufs- und Onboarding-Prozesse sind essentiell, um Startup-Technologien in Konzernen zu etablieren – je langsamer ein Konzern agiert, desto eher versickert das aussichtsreichste Projekt in den Lehmschichten der Bürokratie”, sagt Hartmut Hahn, Gründer und CEO von Userlane. Die Technologie von Userlane wird mittlerweile von zahlreichen DAX- und Fortune 500 Konzernen eingesetzt.

Aber nicht nur Konzernen bietet die Zusammenarbeit mit Startups die Möglichkeit ihre Innovationskraft zu stärken. Gerade mittelständischen Unternehmen könnte die Zusammenarbeit mit Venture Capital Fonds einen Innovationsschub geben. „Viele Mittelständler sind in Ihrer Nische weltspitze und bringen exzellente Innovationen hervor. Mit grundlegenden Neuheiten, die zu neuen Geschäftsmodellen führen, tun sich teilweise schwer“, erklärt Michael Brandkamp, Managing Partner des High-Tech Gründerfonds. „Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigen auch die Mittelständler dringend Impulse von außen. Die Zusammenarbeit mit Startups ist hier eine wichtige Option, die leider noch nicht ausreichend genutzt wird“, so Brandkamp weiter.

Über den High-Tech Gründerfonds
Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Startups mit Wachstumspotential. Mit einem Volumen von insgesamt 892,5 Mio. Euro verteilt auf drei Fonds sowie einem internationalen Partner-Netzwerk hat der HTGF seit 2005 bereits mehr als 500 Startups begleitet. Sein Team aus erfahrenen Investment Managern und Startup-Experten unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Entrepreneurial-Spirit und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Branchen Software, Medien und Internet sowie Hardware, Automation, Healthcare, Chemie und Life Sciences. Über 2 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in rund 1.400 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds Anteile an mehr als 100 Unternehmen erfolgreich verkauft.

Zu den Investoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, die KfW, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie die Wirtschaftsunternehmen ALTANA, BASF, Bayer, Boehringer Ingelheim, B.Braun, Robert Bosch, BÜFA, CEWE, Deutsche Post DHL, Dräger, Drillisch AG, EVONIK, EWE AG, Haniel, Hettich, Knauf, Körber, LANXESS, media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG, PHOENIX CONTACT, Postbank, QIAGEN, RWE Generation SE, SAP, Schufa, Schwarz Gruppe, STIHL, Thüga, Vector Informatik, WACKER und Wilh. Werhahn KG.