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Das Nano-Bioanalytik-Zentrum Münster

Das Nano-Bioanalytik-Zentrum Münster ist eingebettet in die nanobiotechnologische und biomedizinische Forschungslandschaft im Wissenschaftspark Münster. Zusammen mit der speziellen Laborausstattung bietet es KMUs ein optimales Umfeld für die Entwicklung nanobioanalytischer Geräte und Dienstleistungen.

Am 18. Februar 2013 wurde in Münster das Nano-Bioanalytik-Zentrum (NBZ) eröffnet. Ziel des NBZ ist es, die im Wissenschaftspark vorhandenen Forschungseinrichtungen wie etwa das Center for Nanotechnology (CeNTech), das Center for Soft Nanoscience (SON) und das Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin um eine Infrastruktur mit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zu ergänzen. Durch die Interaktion der Unternehmen mit diesem Forschungsumfeld, das in unmittelbarer Nachbarschaft durch die naturwissenschaftlichen Institute der Westfälischen Wilhelms-Universität sowie dem Universitätsklinikum Münster (UKM) ergänzt wird, sollte ein optimales Umfeld für die Translation und damit Entwicklung von KMUs geschaffen werden, die insbesondere nanobioanalytische Geräte und Dienstleistungen entwickeln.

Das Gebäude mit ca. 3.000 m2 Nutzfläche wurde zusammen mit KMUs konzipiert und vom Berliner Architekten Staab geplant. Die Finanzierung des 10 Mio. € teuren Gebäudes erfolgte mit Mitteln aus dem EFRE Programm der EU sowie Landesmittel und einer Beteiligung der Stadt Münster in Höhe von 3 Mio. €. Es besteht aus neun ca. 300 m2 großen und autarken Einheiten mit voll ausgestatteten Laboren und Büroflächen. Die Laborausstattung berücksichtigt die besonderen Anforderungen von biologischen, chemischen oder physikalischen Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. Ein wichtiger Teil des Konzepts war die Integration des Biomedizinischen Technologiezentrums der Medizinischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (BMTZ) in das Gebäude, das die KMUs mit vorwiegend physikalischer oder chemischer Ausrichtung bei der Entwicklung neuer Produkte mit biologischem Know-how und als Forschungspartner unterstützt.

Inzwischen entwickeln fünf Unternehmen, davon 3 Start-ups im NBZ ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Tascon GmbH (www.tascon.eu) nutzt die Nähe zum BMTZ (www.medizin.uni-muenster.de/biomedtech/das-bmtz), um die über Jahre aufgebaute Kompetenz bei der massenspektrometrischen Analyse von Oberflächen auf biologische Gewebe und Zellen zu erweitern. Ähnliches gilt für die Quantum Analysis GmbH (www.quantum-analysis.com), die Mikrofluidiksysteme für medizinische Anwendungen entwickelt und dafür die Zellkulturkompetenz und entsprechende Infrastruktur des BMTZ nutzt. Neben diesen etablierten KMUs sind auch drei Start-ups in das NBZ eingezogen. Die EMSIS GmbH (www.emsis.eu) ist eine Ausgründung aus der Olympus Soft Imaging System GmbH (OSIS), die Kameras und Software für Elektronenmikroskope entwickelt. Das installierte Elektronenmikroskop wird inzwischen von den benachbarten „biologischen“ KMUs für ihre Forschungsprojekte in enger Kooperation genutzt.

Die EVORION GmbH (www.evorion.de) ist eine Ausgründung aus der Westfälischen Wilhelms-Universität und entwickelt Einzelzellkultursysteme für die biomedizinische Forschung und klinische Diagnostik. Die Monasterium Laboratory GmbH (www.monasteriumlab.eu), ausgegründet aus der Universitätsklinik, hat sich auf die Forschung an Lebendzellhaut- und -haarmodellen für die Pharma- und Kosmetikindustrie spezialisiert. Beide Start-ups sind zunächst im CeNTech gestartet und im Zuge des erfolgreichen Wachstums in das NBZ umgezogen.

Die Kooperationen zwischen den Firmen im NBZ, weiteren KMUs aus dem benachbarten Technologiehof Münster und dem CeNTech sowie mit Forschergruppen der umliegenden Institute haben ein „lebendiges Ökosystem“ für die KMUs geschaffen, das für F&E auf dem Gebiet der interdisziplinären NanoBioAnalytik essentiell ist. So konnten wesentliche BMBF- und EU-Projekte generiert und weitere Fördergelder eingeworben werden. Dazu gehören EU-Projekte wie Nano2Life, EUNCL und REFINE ebenso wie NanoBioDetect oder NanoBioQuant auf nationaler Ebene. Begleitet werden die EU Projekte von der im NBZ ansässigen European Research Services GmbH (ERS) (www.european-research-services.eu) und der Gesellschaft für Bioanalytik Münster e.V. (www.bioanalytik-muenster.de), die auch die Integration der KMUs in das regionale Nanobioanalytik-Netzwerk unterstützt.

Das NBZ ist ein weiterer Meilenstein bei der Umsetzung von exzellenter nanobioanalytischer Forschung in wirtschaftliche Nutzung durch KMUs am Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Münster.


Die wichtigsten Infos auf einen Blick:

Technologiebereich:

  • Nanotechnologie
  • Analytik
  • Biotechnologie
  • Medizintechnik


Standort:
Münster

Unterstützungsangebot:
Lokale und überregionale Vernetzung, Projektakquise

Ausstattung und Services für Unternehmen:

  • Spezialgebäude für KMU
  • 9 x 250 - 300 m2 Labor- und Bürofläche
  • Voll eingerichtete Labore für biologische, chemische und physikalische Forschung
  • Konferenzbereich


Besonderheiten:

  • Biomedizinische Serviceeinheit
  • EU-Projektanbahnungs- und Managementunternehmen im Haus
  • Direkter Zugang zu nationalen und EU-Netzwerken in den Themenbereichen Nano- und Biotechnologie sowie Medizintechnik


Abbildung 1: Bildgebende chemische Oberflächenanalyse mittels TOF-SIMS Makroraster (© Tascon GmbH)

Abbildung 2: Messung der zellulären Biomechanik mit einem optischen Zell-Stretcher (© BMTZ)

Abbildung 3: Nano-Bioanalytik-Zentrum Münster (© Thomas Hauss)

Abbildung 4: Qualitätskontrolle in der Zellkultur (© BMTZ)

Bildergalerie

Gesellschaft für Bioanalytik Münster e.V.

Bei dem Nano-Bioanalytik-Zentrum handelt es sich um ein Spezialgebäude, in dem kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) unter optimalen Bedingungen innovative Methoden und Geräte für die Nanobioanalytik entwickeln. Das Gebäude ist eingebettet in die...mehr...