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Dritter Innovationsgutschein an NRW-Wallonie Konsortium vergeben Vorbereitung eines Digitalen Zwillings für das Einstein-Teleskop

Die Vorbereitungen für die geplante Großforschungseinrichtung Einstein-Teleskop (ET) laufen auf Hochtouren und auch die regionale Wirtschaft wird erfolgreich in die Vorbereitung und technologische Entwicklung eingebunden. Eine weitere Innovationsprojektidee im Rahmen des EMR Projektes ET2SMEs wird mit einem Gutschein über 50.000€ gefördert. Ein Konsortium aus dem nordrhein-westfälischen Startup Terranigma solutions GmbH und dem wallonischen Unternehmen Nirli SA arbeitet gemeinsam an der Entwicklung eines Level-of-Detail Algorithmus für die virtuelle Repräsentation von großen Einrichtungen wie beispielsweise dem Einstein-Teleskop.

Riesig, unterirdisch und extrem präzise
Die geplante Forschungseinrichtung ist ein Projekt der Superlative: In bis zu 300 Metern Tiefe entsteht ein Tunnelsystem in Form eines Dreiecks mit großen Kavernen für die Messinstrumente an den Eckpunkten. Die Seitenlänge von etwa 10 km macht die Anlage extrem groß. Gemessen werden in dieser Anlage Gravitationswellen. Dies geschieht über die minimale Krümmung des Raums in einer Größenordnung kleiner als der Durchmesser eines Atomkerns! Hier treffen also extreme Größenunterschiede aufeinander.

Um sowohl während der Konzeptionierung als auch dem späteren Betrieb den Überblick behalten zu können, ist ein sogenannter Digitaler Zwilling für das Teleskop in der Entwicklung. Der digitale Zwilling beschreibt eine vollständig digitalisierte und möglichst exakte Kopie der geplanten Anlage. Damit dieses Abbild bei den verschiedenen involvierten Größenordnungen auch immer einen passenden Grad an Details liefert, benötigt es einen sogenannte Level-of-Detail Algorithmus. Genau an diesem Algorithmus wird von dem KMU-Konsortium gemeinsam gearbeitet.

„Bereits heute werden digitale Zwillinge und Building information management (BIM) für große Bauprojekte verwendet und mit Augmented und Virtual Reality verknüpft. Wir glauben das hier noch viel Potential zu heben ist“, sagt Jean-Marc Duyckaerts von Nirli SA. Auch Simon Virgo von Terranigma Solutions GmbH sieht große Chancen in dem Projekt: „Sowohl wir als auch Nirli hatten sich schon unabhängig voneinander mit dem Problem der Detailabstufung beschäftigt. Wir haben also genau den richtigen Partner gefunden mit dem wir nun gemeinsam diese Herausforderung angehen können.“

Kennen gelernt haben sich die beiden Unternehmen durch das grenzüberschreitende Förderprojekt ET2SMEs. Mit Unterstützung des Regionalpartners NMWP wurde eine einleitende Projektidee von Terranigma Solutions entwickelt, über ET2SMEs kommuniziert und ein erfolgreiches Matchmaking konnte initiiert werden.  „Die entwickelte Technologie hat Anwendungspotential weit über das Einstein-Teleskop hinaus. Hier wird an einem wichtigen Bauteil für die weitere Digitalisierung gearbeitet.“, bewertet Matthias Grosch, Projektmanager von NMWP das Vorhaben.

Cluster NMWP.NRW

Der Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW handelt im öffentlichen Auftrag mit Sitz in Düsseldorf und entstand 2009 im Rahmen der Exzellenzinitiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Stärkung der Position NRWs in den Bereichen...mehr...