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Nobelpreisträger Peter Grünberg gestorben

Prof. Peter Grünberg Copyright: Forschungszentrum Jülich

Das Forschungszentrum Jülich trauert umProfessor Peter Grünberg. Der Physik-Nobelpreisträger und Wissenschaftler am Forschungszentrum starb in der vergangenen Woche im Alter von 78 Jahren in Jülich. "Die Nachricht vom Tod von Peter Grünberg macht uns alle im Forschungszentrum Jülich sehr traurig. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie. Mit ihm verlieren wir einen herausragenden Wissenschaftler, der auf dem Gebiet der Festkörperforschung weltweit Maßstäbe gesetzt hat. Ohne Übertreibung kann man sagen: Peter Grünberg und seine Entdeckung des Riesenmagnetowiderstands haben unser aller Leben entscheidend verändert. Ohne ihn wären die modernen Computer und Smartphones so nicht denkbar. Peter Grünberg war nicht nur ein exzellenter Forscher, er war vor allem auch ein allseits geschätzter und beliebter Kollege. Mehr als 45 Jahre hat er dem Forschungszentrum Jülich die Treue gehalten. Peter Grünberg wird uns fehlen. Das Forschungszentrum wird sein Andenken bewahren, nicht zuletzt durch das nach ihm benannte Peter Grünberg Institut", würdigte Professor Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, den Verstorbenen.

Peter Grünberg wurde 1972 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungszentrums am damaligen Institut für Festkörperforschung. Im Jahr 1988 entdeckte er den "Riesenmagnetowiderstand" (englisch: Giant Magnetoresistance – GMR), für den er im Jahr 2007 gemeinsam mit dem Franzosen Albert Fert mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde.

Ihre Entdeckung des GMR-Effekts, die beide unabhängig voneinander gemacht hatten, führte zu einem Durchbruch in der modernen Informationstechnologie: Die Speicherkapazität von Festplatten ließ sich deutlich erhöhen und machte die Miniaturisierung von Speichermedien möglich. Peter Grünberg wurde dafür bereits 1989 mit dem Zukunftspreis des Bundespräsidenten und 2006 mit dem Erfinderpreis der Europäischen Kommission ausgezeichnet.

Weitere Auszeichnungen sind der Japan-Prize der Science and Technology Foundation of Japan (JSTF) und der Wolf-Foundation-Prize(beide 2007). Die RWTH Aachen sowie die Universitäten Bochum, Köln, Saarbrücken, Athen, Sendai (Japan) sowie das Gebze Institut e of Technology in der Türkei verliehen ihm die Ehrendoktorwürde. Im Jahr 2008 ernannte ihn die Stadt Jülich zum Ehrenbürger.

Seit 2007 war Grünberg Träger der ersten Helmholtz-Professur. Die damit verbundenen Ressourcen nutzte er, um mit seiner Jülicher Arbeitsgruppe weiter innerhalb der Spintronik zu forschen. Zudem unternahm er zahlreiche Vortragsreisen im In- und Ausland und unterstützte den Aufbau von Labors für die Spintronikforschung an Universitäten in Südkorea und in China.

Forschungszentrum Jülich GmbH

Forschung für eine Gesellschaft im Wandel: Mit dieser Mission arbeiten im Forschungszentrum Jülich mehr als 6000 Menschen Hand in Hand, darunter jährlich 600 Gastwissenschaftler:innen aus 59 Ländern. Wir wollen, dass unsere Forschung wirkt....mehr...