CeNTech – Zentrum für Nanotechnologie, Münster
In Zusammenarbeit mit dem Nano-Bioanalytik-Zentrum (NBZ) bietet das CeNTech eine perfekte F&E Infrastruktur für die kommerzielle Nutzung der Nanotechnologie. Sowohl für gründungswillige Forschergruppen als auch für etablierte Unternehmen kann so eine zielgerichtete Entwicklung ermöglicht werden.
CeNTech Struktur – CeNTech wurde 2003 als interdisziplinäres Zentrum für die angewandte Nanotechnologie eröffnet. CeNTech bietet universitären Forschungsgruppen sowie jungen Firmen auf 3.600 m2 ideale Voraussetzungen für eine exzellente Forschung auf dem Gebiet der Nanotechnologie. Neben dem Ausbau der wissenschaftlichen Exzellenz sollen technologieorientierte Ausgründungen und Firmen in Münster verstärkt gefördert werden. Das Konzept erwies sich als so erfolgreich, dass man bereits 2009 an die Kapazitätsgrenzen stieß. Mit Unterstützung von Landes-/Bundesmitteln konnte der Erweiterungsbau CeNTech II finanziert und 2011 in Betrieb genommen werden.
CeNTech ist das Bindeglied zwischen der Forschung der Universität, die zusätzlich durch die Inbetriebnahme des SoN Forschungsgebäudes in 2018 gestärkt wurde, und den klassischen Technologiezentren wie dem Technologiehof Münster und dem NBZ. Das Land NRW hat das CeNTech-Konzept mit knapp 10 Millionen € gefördert. Auch die Stadt Münster und die Universität Münster haben sich mit fast 6 Millionen € an der Finanzierung beteiligt.
Ausstattung – Auf teilweise schwingungsfreien Fundamentierungen befinden sich im CeNTech physikalische, biologische und chemische Labore, die auch den Betrieb modernster und extrem empfindlicher Gerätschaften erlauben. Die Universität nutzt derzeit 2.800 m2 der Fläche, dort sind state of the art Instrumente wie Rasterelektronenmikroskope, Lichtmikroskope und ein hochauflösendes Transmissionselektronenmikroskop in Betrieb. Darüber hinaus hat die Universität eine Nanofabrication Facility im CeNTech etabliert für die unter anderem speziell ausgestattete Reinräume im Gebäude genutzt werden. Unternehmen stehen derzeit 800 m2 Nutzfläche im CeNTech zur Verfügung.
Angebot an Start-ups, KMUs – Gründungswillige Wissenschaftler können im universitären Bereich des CeNTech starten, dies ermöglicht den Zugang zu dem Gerätepark und einer intensiven Kooperation mit den CeNTech Wissenschaftlern. Auch nach der Gründung kann ein weiterer Zugang zu den Geräten im Rahmen einer Kooperation mit der Universität ermöglicht werden. Dies gilt auch für Unternehmen, die sich im Unternehmensbereich einmieten. Start-ups und KMUs unterhalten Unterstützung bei der Unternehmensentwicklung und bei der Patentanmeldung durch die CeNTech GmbH in Zusammenarbeit mit der Technologieförderung Münster GmbH. Unternehmen aus dem CeNTech können sich in Form von Gemeinschaftsständen auf Messen wie der NRW Nano-Konferenz präsentieren, die Organisation erfolgt dabei größtenteils durch die CeNTech GmbH. Alle CeNTech Unternehmen haben direkten Zugang zu dem Münsteraner Nano(Bio)- Cluster. Dies ermöglicht zusätzliche Kooperationsmöglichkeiten. So ist beispielweise die 2015 im CeNTech gegründete Monasterium Laboratories GmbH Projektpartner in dem 2018 eingereichten NRW Forschungsinfrastruktur-Antrag. Auch wurden CeNTech-Unternehmen in BMBF-Projekte integriert oder gemeinsame Forschungsanträge von Unternehmen und universitären Forschergruppen eingereicht. In diesem Zusammenhang setzt das CeNTech Konzept auch sehr stark auf eine regionale bis internationale Vernetzung. Dazu gehören die Mitarbeit in EU Projekten wie Nano4Market oder dem Interreg NorthWestEurope Projekt MATMED sowie die Mitgliedschaft in den Vereinen NanoMikroWerkstoffePhotonik e.V. und Nano-in-Germany e.V.
CeNTech Erfolgsgeschichten – CeNTech ist vorrangig für Start-ups oder Neugründungen aus der Universität Münster gedacht. Erster Mieter war die Firma nanoAnalytics GmbH, eine Ausgründung aus dem Arbeitskreis von Prof. Harald Fuchs. Das Unternehmen kooperiert seit Beginn intensiv mit der Universität, auch hat die Firma viele Mitarbeiter aus der Universität rekrutieren können. Insbesondere in den letzten 3 Jahren haben neben der Monasterium Laboratories GmbH zwei weitere Neugründungen sehr erfolgreich das CeNTech Konzept nutzen können. 2016 haben 3 Wissenschaftler der Uni Münster unter anderem eine EXIST-Förderung erhalten und mit der Entwicklung einer Mikrofluidik-Technologie zur Analyse von Einzelzellen begonnen.Im Rahmen eines gemeinsamen BMBF-Projektes mit weiteren CeNTech-Forschern hat die mittlerweile gegründete EVORION Biotechnologies GmbH rund 1,5 Millionen € Fördergelder erhalten. 2018 zog EVORION in das NBZ um, um weiter expandieren zu können. Die CeNTech GmbH und die Technologieförderung Münster GmbH lieferten Hilfestellung bei der wirtschaftlichen Entwicklung.
Die Technologie des 2015 gegründeten Unternehmen PolyTaksys GmbH basiert auf einer Patentanmeldung des CeNTech Forschers Prof. Meinhard Knoll. Mit Unterstützung der CeNTech GmbH konnte die Technologie zunächst auslizensiert werden. Der Lizenznehmer entschied sich 2015, die Technologie mit Hilfe der Neugründung weiter zu entwickeln. Am Anfang nutzte das Unternehmen die universitären Labore und die dazugehörigen Geräte. Mitte 2018 zog die PolyTaksys GmbH dann in eigene Räume im CeNTech Unternehmensteil um.
Die wichtigsten Infos auf einen Blick:
Technologiebereich:
- Nanotechnologie
- NanoMedizin
- Photonik
Standort:
Münster
Unterstützungsangebot:
Beratung/Unterstützung bei Forschungskooperationen und
Ausgründungen, Vermietung von Büros/Laboren
Ausstattung und Services für Unternehmen:
- schwingungsfreie Fundamentierung, physikalische, biologische und chemische Labore
- Zugang zu Instrumenten wie Rasterelektronenmikroskope, Lichtmikroskope und ein hochauflösendes Transmissionselektronenmikroskop im Rahmen einer Kooperation mit der Universität Münster
- Nanofabrication Facility der Universität Münster
Besonderheiten:
Interdisziplinäres Forschungszentrum für universitäre Forschungsgruppen und junge Unternehmen. Passgenaues
Entwicklungspotential für Unternehmen im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem
Nano-Bioanalytik-Zentrum (NBZ)#
Abbildung 1: CeNTech Gebäude (© CeNTech)
Abbildung 2: Dr. Sebastian Bühren und Hans Kleine-Brüggeney, Mitbegründer und Mitglieder des Managements der EVORION Biotechnologies GmbH, vor einer Simulation einer mikrofluidischen Struktur. (© Claas König, Münster)