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Gießwalzanlage der TU Freiberg ermöglicht innovative Magnesiumbauteile für den Leichtbau

Unter der Aufsicht des erfahrenen Maschinenmeisters Jürgen Ljunggren, werden Bänder unter stabilen Prozessbedingungen hergestellt. Foto: TU Bergakademie Freiberg

Mit der weltweit einzigartigen Prototypenanlage können die Forscher/innen am Institut für Metallformung der TU Freiberg bis zu 70 Zentimeter breite Magnesiumbänder herstellen. Mit diesen lassen sich neuartige, leichte Magnesiumbauteile für die Automobilindustrie oder den Maschinenbau produzieren.

Im Rahmen des Projektes AMARETO (Sächsische Allianz für Material- und Ressourceneffiziente Technologien) hat das Institut für Metallformung (IMF) nun weltweit erstmals gießgewalztes Magnesiumband der Legierung WZ73 hergestellt. Dieses ist nicht nur extrem leicht, sondern auch sehr stabil und recycelbar. Das macht es gerade für die Leichtbauindustrie sehr interessant. An den insgesamt 60 produzierten Tafeln führen die Wissenschaftler/innen aktuell weitere Versuche durch. Ziel ist es, die Prozessparameter weiter zu optimieren.„Diese Errungenschaft stellt den vielseitigen Einsatz der Pilotanlage am IMF unter Beweis. Mit unserem neuen, jungen Forscherteam wollen wir die zukunftsweisende Technologie des Gießwalzens vorantreiben und weiterentwickeln“, so IMF-Leiter Prof. Ulrich Prahl. Die geplanten Forschungsaufgaben sehen den Einsatz verschiedener Legierungen, optimierter Maschinenkomponenten und innovativer Messtechnik vor. Dabei setzt das neue „Gießwalzteam“ um Thorsten Henseler auf die umfassende Digitalisierung des Prozesses: „Das Potenzial, auf diese Weise neue Erkenntnisse für die Wissenschaft und Industrie zu sammeln, ist enorm. Vor allem in der schnellen Analyse neugewonnener Prozessdaten sehen wir viele Nutzungsmöglichkeiten für die Zukunft der Industrie 4.0“.

Zum AMARETO-Projekt
In der vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit 5,5 Millionen Euro Mitteln geförderten „Sächsischen Allianz für MAterial- und RessourcenEffiziente TechnOlogien – AMARETO" bündeln Institute der Technischen Universitäten Freiberg, Chemnitz und Dresden und das Fraunhofer IWU ihre Kompetenzen mit dem gemeinsamen Ziel, neue Methoden und Transferlösungen für einzelne Teile der Wertschöpfungskette zu erarbeiten, die es KMU ermöglichen, ihr Produkteinführungsrisiko deutlich zu reduzieren.