Innovative Batterie-Elektroden made in Aalen
Das „GoForE“-Projektteam mit den beiden Professoren Timo Sörgel (3. v. l.) und Arndt Borgmeier (3. v. r.) präsentiert Rektor Prof. Gerhard Schneider (2. v. l.) und Prof. Jürgen Trost, Dekan der Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik, die neue Technikumsanlage. © Hochschule Aalen / Jana Ling
Das lange Warten ist vorbei: Auf der neuen Technikumsanlage des Forschungsinstituts für Innovative Oberflächen FINO
der Hochschule Aalen wurden die ersten Batterie-Elektrodenfolien
produziert. Dieses Verfahren, das Kompositgalvanoformung genannt wird,
wurde von einem Aalener Forscherteam rund um Prof. Dr. Timo Sörgel entwickelt und ist mittlerweile in Deutschland, Frankreich und Großbritannien patentiert.
Aalen
Fasziniert stehen die Gäste Mitte Dezember beim feierlichen
Produktionsstart im Galvanotechniklabor der Hochschule Aalen und blicken
auf die neue Technikumsanlage. Eine Walze dreht sich langsam in einer
tiefgrünen Flüssigkeit, dem Elektrolyten, und am Ende rollt meterweise
Elektrodenfolie vom Förderband, entstanden quasi aus dem Nichts – eben
per Galvanoformung. „Damit haben wir endlich den langersehnten
Meilenstein in unserem Validierungsprojekt vollumfänglich erreicht“,
freut sich FINO-Mitarbeiterin Dr. Sandra Meinhard,
die das Projekt von Anfang an begleitet und mit vorangetrieben hat. Das
Validierungsprojekt, genannt „GoForE“, wird seit 2018 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
mit rund 1,4 Millionen Euro gefördert. Ziel des Projekts ist es,
herauszufinden, ob das in Aalen entwickelte Verfahren das Potential hat,
bestehende Batterieproduktionsverfahren abzulösen und in Zukunft
kostengünstigere, umweltfreundlichere und verbesserte
Batteriekomponenten herzustellen.
Der Produktionsstart war der erste wichtige Schritt hierfür. „Wir sind sehr froh darüber, mit der Firma ELANIS einen
kompetenten Partner gefunden zu haben, der das notwendige Know-how und
den Mut hatte, diese herausfordernde Erstanlage mit uns umzusetzen“,
lobt Oliver Kesten.
Der Oberflächentechnologe und gelernte Galvaniseurs-Meister plant und
überwacht zukünftig die Produktion an der Anlage. Für die
Charakterisierung der neuen Elektrodenfolien wird FINO-Mitarbeiterin Katharina Jäger
zuständig sein. In den kommenden Monaten will das Forscherteam
herausfinden, wie sich das Verfahren optimieren lässt und an welchen
Stellschrauben noch gedreht werden muss, um letztendlich die besten
neuen Batterien zu liefern. Unterstützt werden die Forschenden durch die
Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Arndt Borgmeier und Iwetta Hägele deren Ziel es ist, eine Kosteneinschätzung zur Wettbewerbsfähigkeit des Herstellungsverfahrens vorzunehmen.