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Carbon2Chem steht für die klimafreundliche Industrie der Zukunft

© Thyssenkrupp AG

Carbon2Chem arbeitet seit 2016 an Technologien für eine klimafreundliche Stahlproduktion. Es fängt die CO2-haltigen Abgase auf, reinigt sie und wandelt sie mithilfe Grünen Wasserstoffs in Grundstoffe für Chemikalien, Kraftstoffe oder Dünger um.

Erste Projektphase erfolgreich abgeschlossen
Bei der Konferenz diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Ergebnisse der ersten Förderphase. Das Besondere von Carbon2Chem ist der branchenübergreifende Ansatz. So werden aus den CO2-Emissionen der Stahlproduktion Grundstoffe für die Chemieindustrie – und ersetzen dort fossile Rohstoffe. Zudem können die entwickelten Konzepte nicht nur für eine klimafreundliche Stahlproduktion genutzt werden. Auch für weitere emissionsintensive Industrien ist der Carbon2Chem-Ansatz eine vielversprechende Klimaschutz-Lösung.

Klimaschutz europäisch voranbringen
Diese Klimaschutz-Technologien werden dringend benötigt, betont Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in ihrem Grußwort: „Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir müssen deshalb den CO2-Ausstoß so schnell und effektiv wie möglich senken. Bis 2050 wollen wir Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt machen. Hierfür brauchen wir wettbewerbsfähige Lösungen – wie sie von Carbon2Chem entwickelt werden.“ Karliczek setzt sich deshalb dafür ein, das Erfolgsmodell von Carbon2Chem gemeinsam mit europäischen Partnern weiter zu entwickeln: „Erst in Europa schaffen wir die gewaltige Transformation zu einer klimaneutralen Industrie.“

Auch Patrick Anthony Child, stellvertretender Generaldirektor der Europäischen Kommission und zuständig für Forschung und Innovation, stellt in seiner Rede die europäische Dimension heraus. Mit dem Green Deal setzt die EU-Kommission auf einen massiven Innovations- und Investitionsschub um Europa zum ersten klimaneutralen und gleichzeitig wettbewerbsstarken Kontinent zu machen.

Zweite Projektphase: Industrielle Umsetzung und Transfer
Die Konferenz gibt den Startschuss für die zweite Projektphase. Prof. Dr.-Ing. Görge Deerberg, Projektkoordinator und stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer UMSICHT: „In den kommenden vier Jahren wollen wir zeigen, dass die entwickelten Verfahren auch im Großen stabil funktionieren, und die Basis für eine emissionsarme Stahlproduktion legen.“ Zudem wird in der zweiten Förderphase der Transfer auf andere emissionsintensive Branchen wie die Zementherstellung und Müllverbrennung sowie der Export ins Ausland vorbereitet. Das BMBF stellt für die zweite Phase Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 75 Millionen Euro zur Verfügung.

Quelle: BMBF