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Bekanntmachung: Richtlinie zur Förderung von „Nachwuchsforschungsgruppen und Forschungsgruppen in der Wissenschafts- und Hochschulforschung“

Wissenschaft und Forschung sind treibende Kräfte für Innovationen und damit für die Wettbewerbsfähigkeit von modernen Volkswirtschaften. Gleichzeitig obliegt es Hochschulen als immer wichtiger werdender Teil des Bildungssystems, ein möglichst hochwertiges Bildungsangebot und einen chancengerechten Zugang zu gewährleisten. Die Bedeutung einer „passgenauen“ und bestmöglichen Bildung für jeden und jede ist kaum zu überschätzen: Neben der damit verbundenen Fachkräftesicherung unterstützt sie gesellschaftliche Teilhabe und eine funktionierende demokratische Gesellschaft. Entsprechend wird der Weiterentwicklung des nationalen Bildungs- und Wissenschaftssystems von Seiten der Politik besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Deutschland verfügt über ein in der Breite und Tiefe hochgradig ausdifferenziertes Wissenschafts- und Hochschulsystem mit knapp drei Millionen Studierenden. Erfolgreiche und zukunftsweisende Forschung über Wissenschaft und Hochschulen (WiHo) schafft dabei die Wissensgrundlagen für rationale Entscheidungen von Politik und Praxis in diesem Bereich und bildet dementsprechend einen wichtigen Baustein, wenn es um eine möglichst optimale Ausgestaltung des Bildungs- und Wissenschaftssystems geht.

Mit der vorliegenden Förderrichtlinie sollen innovative Forschungsansätze in der WiHo über einen längeren Zeitraum und mit besonderem Schwerpunkt auf Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in einer frühen Karrierephase unterstützt und gleichzeitig damit die nationale Landschaft der WiHo strukturell gestärkt werden. Dazu gehört auch eine möglichst breite disziplinäre Beteiligung, die neben soziologischer Expertise insbesondere auch politik- und wirtschaftswissenschaftliches Fachwissen umfassen sollte. Die Förderung zielt auch darauf ab, die Strukturen innerhalb der WiHo, die durch eine dominierende und eher kurzfristig orientierte Drittmittelorientierung geprägt sind, nach­haltiger zu gestalten und so zu einer gelingenden wie zukunftsfähigen Wissenschaftspolitik beizutragen.

Um diese Ziele zu erreichen, umfasst die Förderlinie „(Nachwuchs-)Forschungsgruppen in der Wissenschafts- und Hochschulforschung“ zwei Förderformate:

  • Nachwuchsforschungsgruppen und
  • Forschungsgruppen

In den Nachwuchsforschungsgruppen sollen dabei besonders leistungsfähige und herausragende Nachwuchs­forscherinnen und Nachwuchsforscher in einer frühen Karrierephase für eine Dauer von bis zu sechs Jahren mit dem Ziel gefördert werden, eigenverantwortlich ein eigenes längerfristig konzeptioniertes Forschungsprojekt zu einer Fragestellung aus der WiHo zu entwickeln und umzusetzen. Die Leitung einer Nachwuchsforschungsgruppe soll dazu beitragen, das eigene wissenschaftliche Profil weiterzuentwickeln, Leitungskompetenzen zu erwerben sowie die Berufungsfähigkeit in der Wissenschaft zu erlangen beziehungsweise zu verbessern oder sich für herausgehobene Positionen insbesondere im Wissenschaftsmanagement zu qualifizieren. Die Förderdauer der Nachwuchsforschungsgruppen beträgt zunächst drei Jahre und wird für weitere drei Jahre in Aussicht gestellt (siehe Ausschreibung, Nummer 5).

In den als Verbünde organisierten Forschungsgruppen sollen institutionenübergreifend an mindestens zwei antragstellenden Einrichtungen und insgesamt mindestens drei beteiligten Instituten/Fachbereichen unter der Leitung von erfahrenen Professorinnen und Professoren größere Fragestellungen und Themenkomplexe über eine Gesamtförderdauer von bis zu acht Jahren beforscht werden. Die Förderdauer beträgt zunächst vier Jahre und wird für weitere vier Jahre in Aussicht gestellt. Interdisziplinär angelegte Forschungsgruppen genießen hier Priorität.

Das BMBF hat in der Vergangenheit im Förderschwerpunkt „Wissenschafts- und Hochschulforschung“ bereits verschiedene Fördermaßnahmen aufgelegt. Insbesondere wurden thematisch gezielte Maßnahmen der Projektförderung umgesetzt und Veranstaltungen zu innovativen Formaten und Themen beziehungsweise zur Vernetzung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der WiHo gefördert. Die vorliegende Förderrichtlinie baut auf diesen Maß­nahmen auf.

Die Ergebnisse der geförderten Vorhaben dürfen nur in der Bundesrepublik Deutschland oder dem EWR1 und der Schweiz wirtschaftlich genutzt werden.

Die komplette Bekanntmachung finden Sie hier: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/bekanntmachungen/de/2024/04/2024-04-29-Bekanntmachung-Forschungsgruppen.html