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Roadmap für die Verknüpfung von CO2-Quellen und -Senken

Forschende stellen Chancen, Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten bei der großtechnischen Integration von CO2-Quellen und Elektrolyseuren vor.

Was sind die vielversprechendsten CO2-Punktquellen? Wie lässt sich der Reifegrad verschiedener Reaktorkonstruktionen bestimmen? Und welches Zielprodukt hat das höchste Drop-in-Marktpotenzial? Auf dem Weg zur Industrialisierung der CO2-Elektrolyse sind noch einige Fragen offen. Antworten liefert eine Roadmap für die Verknüpfung von CO2-Quellen und -Senken – aufgestellt von Forschenden des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT, des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen und der Ruhr-Universität Bochum.

Für ihre Prognosen für den Zeitraum bis 2050 haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über 5.000 Publikationen zum Thema CO2-Elektroreduktion analysiert. Ihre Schwerpunkte: die Niedertemperatur- und die Hochtemperatur-Elektrolyse für die drei Produktklassen CO, Ameisensäure und Ethylen/Ethanol. Ihr Ziel: die Lücke zwischen akademischen Übersichten zum Fortschritt der CO2-Reduktion (CO2R) und industriellen Punktquellen zu schließen.

Langfristige Perspektive auf das Potenzial der CO2-Elektrolyse
Mit Blick auf die branchenübergreifende Abstimmung von Quellen und Senken haben die Forschenden die relevantesten Punktquellen und CO2R-Produkte für Kopplungsszenarien identifiziert. Darüber hinaus haben sie die Leistungsfähigkeit verschiedener CO2R-Produkte in verschiedenen Zellkonfigurationen bewertet und dabei wichtige Erfolge, Trends und Verbesserungsmöglichkeiten hervorgehoben – sowohl die aktuellen CO2-Emissionen und Marktanforderungen als auch Prognosen für 2050 berücksichtigend.

Ein Beispiel: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Art der CO2-Quellen, die großtechnische CO2-Elektrolysetechnologien betreiben, drei Phasen durchlaufen werden: 1) direkt aus industriellen CO2-Punktquellen, über b) eine Mischung aus CO2-Punktquellen und Direct Air Capture (DAC) bis hin zu c) der primären Betriebsstätte von DAC als CO2-Lieferant neben unvermeidbaren Großemittenten wie Zement- und Müllverbrennungsanlagen

„Unsere Roadmap liefert Schlussfolgerungen zu den wahrscheinlichsten Anwendungsszenarien für jede Technologie und ist dadurch ein wertvoller Fahrplan für die Industrie: Wann, wo, wie und für welches Produkt kann die CO2-Elektrolyse eine attraktive Technologie sein?“, fasst Prof. Dr. Ulf-Peter Apfel von Fraunhofer UMSICHT und von der Ruhr-Universität Bochum zusammen.

Originalveröffentlichung

Muhammad Tayyab et al.: Closing the Carbon Cycle: Challenges and Opportunities of CO2 Electrolyser Designs in Light of Cross-Industrial CO2 Source-Sink Matching in the European Landscape, in: Energy & Environmental Science, 2025, DOI:10.1039/D4EE06204C

Ruhr-Universität Bochum

Mitten in der dynamischen Metropolregion Ruhrgebiet im Herzen Europas gelegen ist die RUB mit ihren 20 Fakultäten Heimat von über 43.000 Studierenden aus über 130 Ländern.Ihren Erfolg in der Forschung verdankt die RUB der engen Verknüpfung der...mehr...