Das Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials hat offiziell eröffnet
Das „Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials“ (AMIBM) eröffnet auf dem Brightlands Chemelot Campus auf 1500 Quadratmetern neue Labore und präsentiert neue Forschungsanlagen. Innerhalb der AMIBM erforschen die Maastricht University (UM), die RWTH Aachen und das Aachener Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und angewandte Ökologie IME in einem Forschungsverbund moderne, biobasierte Materialien.
Eröffnung des AMIBM
Am 9. Dezember 2016 wird das „Aachen-Maastricht Institute for
Biobased Materials“ (AMIBM) offiziell eröffnet. AMIBM ist eine
einzigartige Zusammenarbeit der Maastricht University (UM), der RWTH
Aachen (RWTH) und der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der
angewandten Forschung e.V. Es ist das erste Mal, dass diese drei Partner
in dieser Form zusammenarbeiten. Unterstützt wird das AMIBM dabei von
der Provinz Limburg. Bereits im Verlauf des Jahres unterzeichneten die
UM und die RWTH einen Kooperationsvertrag, nun ist auch die Fraunhofer
Gesellschaft offiziell beigetreten. AMIBM eröffnet aus dem Brightlands
Chemelot Campus auf 1500 Quadratmetern neue Labore, rund 50 Mitarbeiter
der UM, der RWTH und von Fraunhofer untersuchen innerhalb des AMIBM neue
Biomaterialien. Dabei wird an der Entwicklung innovativer und
nachhaltiger Materialien gearbeitet, beispielsweise auf der Basis von
Abfall von mechanisch geschälten Garnelen mit Hilfe von
Tiefseebakterien. Biologen, Chemiker, Ingenieure und Mediziner aus 16
Ländern arbeiten dabei zusammen.
Einzigartige Spinnanlage
Das AMIBM präsentiert heute auch eine weltweit einzigartige
„bi-component wet spinning line“ für die Entwicklung von medizinischen
Fasern. Die Anlage von beinahe 20 Metern Länge ermöglicht es,
biobasierte Fasern „nat“ (=aus einer Polymerlösung) und gleichzeitig auf
Zimmertemperatur zu spinnen. Möglich ist dies gar das mit zwei
verschiedenen biobasierten Polymeren gleichzeitig (für die Produktion
von Bi-Komponenten-Fasern). So können verschiedene Eigenschaften in
einer Faser vereinigt werden, zum Beispiel starke und antibakterielle
Fasern für Implantate. Anschließend werden diese Fasern mit einer Lasur
überzogen, die den Materialien eine Reihe weiterer medizinischer
Eigenschaften zufügen kann. AMIBM entwickelt diese speziellen Fasern für
Implantate, beispielsweise als Herzklappen.
Textilien aus biobasierten Materialien
Das AMIBM startet zudem ein neues „Bio Tex Fieldlab“. Das Bio Tex
Fieldlab ist ein Testgelände für die Entwicklung von (Produkt-)Prozessen
für Fasern und Garne aus neuen und verfügbaren Biopolymeren. Das
Testgelände wird im AMIBM-Labor auf dem Brightlands Chemelot Campus
installiert. Ziel sind biobasierte Polymere zu realisierbaren
Markpreisen für die Textilbranche. Projektpartner sind dabei AMIBM,
Modint (das niederländische Branchennetzwerk von über 600 Betrieben in
den Bereichen Bekleidung, Modeaccessoires und Innenausstattung) und
CHILL (Chemelot Innovation and Learning Labs). Zudem soll intensiv mit
Biopolymer- und Textilproduzenten zusammengearbeitet werden. Die
Projektpartner des „Bio Tex Fieldlabs“ werden durch das Operationeel
Programma Zuid-Nederland (OP Zuid) mit 760.000 Euro gefördert.
Internationale Forschungseinrichtung
AMIBM bietet nun 50 Arbeitsplätze für Wissenschaftler aus dem In-
und Ausland an. Es wird nach biobasierten Materialien in einem
sogenannten „waardeketen benadering“ geforscht: nach neuen und
modifizierten biologischen Quellen, neuen chemischen Bausteinen, neuer
Polymerchemie bis hin zu innovativen technischen und medizinischen
Anwendungen. Als internationales, akademisches Untersuchungsinstitut
trägt es stark zur Attraktivität des Brightland Chemelot Campus. Der
internationale Charakter von AMIBM bietet Betrieben in der Region Zugang
zu breiter Kenntnis und Forschungskapazitäten bei sowohl
niederländischen als auch deutschen Partnern.
Redaktionshinweis:
Für mehr Informationen melden Sie sich bitte bei Richard Ramakers, Geschäftsführer des AMIBM:
Richard.ramakers@maastrichtuniversity.nl, Tel.: 00
31 681 130 077