Ruhr Universität Bochum: Forschungsförderung | Nanopartikel-Katalysatoren in Form bringen
Bild: Beatriz Roldán Cuenya - © RUB, Marquard
Der Europäische Forschungsrat fördert die Katalysatorforschung der Bochumer Wissenschaftlerin Beatriz Roldán Cuenya. Ultimativ könnte das helfen, klimaschädliches CO2 sinnvoll zu nutzen.
Prof. Dr. Beatriz Roldán Cuenya erhält einen der renommierten Consolidator Grants vom Europäischen Forschungsrat, kurz ERC. Er ist mit zwei Millionen Euro für fünf Jahre dotiert. Die RUB-Wissenschaftlerin strebt an, mit den Mitteln neue Einblicke in die katalytischen Fähigkeiten von Nanopartikeln zu gewinnen, insbesondere wie sich Größe, Form und chemischer Zustand der Partikel während einer katalytischen Reaktion ändern.
Katalysatoren für das CO2-Recycling
Winzige Metallpartikel, gerade einmal 1 bis 50 Nanometer groß, können
als Katalysatoren für verschiedene Reaktionen dienen. Mehrere Parameter
beeinflussen die katalytische Aktivität der Nanopartikel: ihre Größe
und Form, das Trägermaterial, an das die Partikel gebunden sind, die
Umgebung sowie der chemische Zustand der Partikel, also zum Beispiel ob
sie als reines Metall oder als Oxid vorliegen.
Die Rolle der Partikelform ist bislang kaum verstanden; hinzu kommt, dass die oben genannten Parameter sich gegenseitig beeinflussen. Beatriz Roldán Cuenya möchte im Detail verstehen, wie die geometrischen und elektronischen Eigenschaften der Nanopartikel deren katalytische Aktivität bestimmen. Das würde es ermöglichen, gezielt Katalysatoren mit bestmöglicher Effizienz zu designen.
Die Ergebnisse sollen neue Wege eröffnen, um das Klimagas CO2 direkt in wertvolle Chemikalien und Brennstoffe umzuwandeln.
Die Bochumer Forschung im Rahmen des ERC-Grants konzentriert sich dabei auf Katalysatoren für zwei chemische Reaktionen, die Kohlendioxid in nützliche Substanzen umwandeln. „Die Ergebnisse sollen neue Wege eröffnen, um das Klimagas CO2 direkt in wertvolle Chemikalien und Brennstoffe umzuwandeln, zum Beispiel Methanol, Ethanol, Propanol, Methan oder Ethylen“, sagt Roldán Cuenya, Leiterin des Lehrstuhls für Festkörperphysik und Mitglied im Exzellenzcluster Resolv.
Zur Person
Beatriz Roldán Cuenya studierte Physik an der
Universität in Oviedo, Spanien. Im Jahr 2001 schloss sie an der
Universität Duisburg-Essen ihre Promotion im Bereich Festkörperphysik
ab. Sie arbeitete anschließend als Postdoktorandin an der University of
California in Santa Barbara und nahm 2004 eine Stelle als Assistant
Professor an der University of Central Florida (Orlando) an, wo sie 2012
Full Professor wurde. Seit 2013 hat Beatriz Roldán Cuenya den Lehrstuhl
für Festkörperphysik der RUB inne und ist Mitglied des
Exzellenzclusters Ruhr Explores Solvation (Resolv).