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ITA: Zukünftig sicherere Flugzeuge durch Sensorik aus optischen Polymerfasern

ITA-Promovendin Magdalena Kimm gewinnt Hanns-Voith-Stiftungspreis 2017 im Bereich „Neue Werkstoffe“

ITA-Promovendin Magdalena Kimm wurde am 30. Juni 2017 in Heidenheim der Hanns-Voith-Stiftungspreis 2017 im Bereich „Neue Werkstoffe“ in Höhe von 5.000 € verliehen. Frau Kimm erhält den Preis für ihre Masterarbeit „Potentiale faseroptischer Sensoren aus Polymerfasern für den Einsatz im Structural Health Monitoring von Faserverbundstrukturen“.

Mit ihrer Arbeit erforscht Frau Kimm erstmals, wie Sensoren aus optischen Polymerfasern die Sicherheit von Flugzeugen erhöhen und gleichzeitig das Strukturgewicht reduzieren können.

Faserverbundkunststoffe (FVK) werden bereits seit einigen Jahrzehnten in der Luftfahrt (z.B. im Airbus A350, Boeing 787) sowie zunehmend auch in der Automobilindustrie eingesetzt. Bislang ist die Kontrolle von Strukturen aus FVK auf Schädigungen noch schwierig und aufwändig: das verursacht zum einen eine Überdimensionierung von FVK-Strukturen und zum anderen hohe Ausfall- und Wartungskosten. Verlässliche Sensorsysteme, die den Zustand einer Struktur online, d.h. während ihres Einsatzes, überwachen (Structural Health Monitoring), könnten Gewicht und Kosten drastisch senken. Damit würde lange Standzeiten von Flugzeugen zur Wartung deutlich verkürzt und die Ausfallsicherheit erhöht.

Frau Kimm definierte in ihrer Masterarbeit technologische und wirtschaftliche Anforderungen, die Sensoren für diesen Zweck erfüllen müssen. Auf dieser Basis prüfte Frau Kimm die Eignung von optischen Polymerfasern, indem sie Faktoren wie Kosten, Marktreife und industrielle Verfügbarkeit untersuchte sowie praktische Versuche am ITA durchführte. Innerhalb der Versuche stellte sie eine Faserverbundstruktur mit Textil-integrierten faseroptischen Sensoren her und wies so die vollständig automatisierbare Integration solcher Sensoren in den Produktionsprozess von FVK nach.

Die Hanns-Voith-Stiftung vergibt die Hanns-Voith-Stiftungspreise für herausragende Studienabschlussarbeiten an Hochschulen aus dem Bereich der Ingenieur-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften. In 2017 hat die Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. e.h. Dr. h.c. mult. Sigmar Wittig insgesamt sechs Preisträger für ihre hervorragenden Arbeiten ausgewählt. Die Abschlussarbeit muss einen thematischen Bezug zu den Konzernbereichen Voith Hydro, Voith Digital Solutions, Voith Paper und Voith Turbo sowie den Funktionsbereichen Wirtschaftswissenschaften oder Neue Werkstoffe aufweisen. Die vorschlagsberechtigten Hochschulen beurteilen die Arbeit als auszeichnungswürdig. Die Preise sollen dazu dienen, in der Öffentlichkeit die Verantwortung der Hanns-Voith-Stiftung für die Qualifizierung von akademischen Fach- und Führungskräften bekannter zu machen. Die Hanns Voith-Stiftung will damit auch einen Beitrag zum Forschungs- und Bildungsstandort Deutschland leisten.


Bildunterschrift:

ITA-Preisträgerinnen des Stiftungspreises in der Kategorie „Neue Werkstoffe“ 2017 (Magdalena Kimm, Erste von links) und 2016 (Inga Noll, Vierte von links) mit Prof. Dr. Sigmar Wittig (Zweiter von links) und dem Betreuer der Kandidatin von 2017, Dr. Markus Beckers (ITA, Dritter von links), Quelle: ITA


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