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Clustermanagements als Innovations-Katalysatoren

Das Projekt „AntiThromb“ unter Konsortialführung der phenox GmbH ist einer der Gewinner der Pilotfördermaßnahme KMU-NetC des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. NMWP.NRW übernimmt das Projektmanagement in einem wegweisenden F&E-Projekt der Medizintechnik.

Die Erschließung neuer Marktpotenziale fordert von KMU die stetige Erneuerung ihrer Produkte, (Produktions-)prozesse, Dienstleistungen aber auch Geschäftsmodelle. Forschungsverbünde sich gegenseitig ergänzender Partner erzeugen Synergien und erhöhen die Innovationsstärke jedes einzelnen Unternehmens enorm. Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn die forschenden Unternehmen in Netzwerke und Cluster eingebunden sind.

Mit dieser Zielsetzung werden in der Pilotfördermaßnahme „KMU-NetC“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) anspruchsvolle anwendungsorientierte Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsverbünde im Rahmen von Netzwerken und Clustern mit maßgeblicher Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) gefördert. Die Kooperationen sind an den Bedarfen der KMU und den Innovationsstrategien oder Technologie-Roadmaps der Netzwerke und Cluster ausgerichtet, so auch im Fall des Clusters NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW, welcher bereits seit beinahe 10 Jahren Unternehmen in Nordrhein-Westfalen im Bereich der Schlüsseltechnologien in ihrer Innovationsfähigkeit stärkt und den Technologietransfer beschleunigt, um im internationalen Wettbewerb stehenden Unter-nehmen den entscheidenden Vorsprung zu verschaffen.

Ziel des Projekts „Entwicklung von biofunktionellen Gefäßimplantaten mit antithrombogener Beschichtung“ („AntiThromb“) ist die Entwicklung wegweisender, die natürliche Gefäßwand imitierender Beschichtungen für Implantate zur Behandlung von Hirn-Aneurysmen (antithrombogene neurovaskuläre Implantate) sowie deren präklinische Evaluierung. Durch eine derartige Beschichtung ließe sich eine deutliche Reduktion der zurzeit notwendigen, lebenslangen Medikation erreichen. Bei Patienten, bei denen die Medikation nicht anschlägt oder aus anderen klinischen Erwägungen heraus nicht empfehlenswert ist, könnten entsprechend beschichtete Implantate eine vielversprechende Alternative darstellen. Ausgangspunkt der Entwicklung ist das bisher nur bedingt medikamentös lösbare Problem der Induzierung von Gefäßverschlüssen (Thrombogenität) durch die neurovaskulären Stents und Flow-Diverter-Stents selbst. Herkömmliche Implantate bestehen überwiegend aus Metallverbindungen, z.B. Nitinol oder Cobalt-Chrom, die im direkten Kontakt mit Vollblut zu einer Aktivierung der Blutplättchen (Thrombozyten) und in der Folge zu Thrombosen in dem behandelten Gefäß führen und damit das Risiko eines erneuten Schlaganfalls erhöhen. Durch die geplante antithrombogene Beschichtung der Stents kann dieses zukünftig vermieden und das Risiko signifikant gesenkt werden.

Diese Wirkung basiert auf einer neuen Werkstoffbeschichtung des Stents, die sich an der Herstellung biologischer Stoffsynthesen und/oder Prinzipien des biologischen Materialaufbaus orientiert und im besten Falle zu einer aktiven Bildung neuer Gefäßinnenhaut beitragen kann. Derartig beschichtete Stents können einen wichtigen Beitrag zur Behandlung und Vorbeugung des hämorrhagischen Schlaganfalls und anderer neurovaskulärer Erkrankungen liefern.

Um dieses anspruchsvolle Entwicklungsprojekt realisieren zu können, haben sich drei KMU der Medizintechnikbranche mit ebenfalls drei Forschungseinrichtungen zu einem Forschungsverbund eingebettet in den Landescluster NMWP.NRW zusammengetan. Das Gesamtvolumen des Förderprojektes „AntiThromb“ umfasst ca. 2,1 Mio. Euro, das Projekt wird über insgesamt 24 Monate laufen. Neben der phenox GmbH, die seit über 10 Jahren Medizinprodukte zur neurovaskulären Schlaganfallbehandlung herstellt, sind die ebenfalls in Bochum ansässige femtos GmbH, ein auf miniaturisierte Laserfertigungsverfahren spezialisiertes Start-Up Unternehmen, die Ruhr-Universität Bochum mit dem Lehrstuhl für Werkstofftechnik, das Universitätsklinikum Knappschafts-krankenhaus Bochum sowie das Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften – ISAS – e.V. Dortmund und die OxProtect GmbH mit Sitz in Münster an dem Projekt „AntiThromb“ beteiligt. Alle Projektpartner sind zentrale Clusterakteure und zudem Mitglieder des Vereins NanoMikroWerkstoffePhotonik e.V.

„Für uns als mittelständisches Unternehmen ist es eine große Arbeitserleichterung, das Projektmanagement und den damit verbundenen administrativen Aufwand an einen kompetenten Netzwerkpartner abzugeben, wie es im KMU-NetC-Förderprogramm verankert ist.“, so Dr.-Ing. Hermann Monstadt, Geschäftsführer der phenox GmbH.

Durch die enge Verzahnung des Projektes „AntiThromb“ mit der Strategie dieses Clusters ergeben sich für die beteiligten KMUs deutlich verbesserte Innovations- und Verwertungsperspektiven. Durch das Projekt wird eine wichtige Linie der Clusterarbeit weiter ausgebaut, denn NMWP.NRW unterstützt Unternehmen vielschichtig in deren Geschäftsentwicklung – von der Unternehmens- und Innovationsberatung bis hin zum Management von geförderten F&E-Projekten, vom Projektaufbau bis zur Akquise von Fördermitteln und der Administration während der Projektlaufzeit.

„Für den Erfolg von Projekten ist es von Vorteil, wenn eine externe, neutrale Organisation das Projektmanagement durchführt und die Erreichung der Meilensteine und des Projektziels kontinuierlich im Blick hat. Das ist eine deutliche Arbeitserleichterung für die Projektpartner und Interessenskonflikte können erst gar nicht entstehen.“, so Dr. Heinz-Georg Nothofer, Projektmanager des Projekts „AntiThromb“ im Cluster NMWP.NRW.

Der Cluster als Mittler zwischen den Akteuren organisiert so den Wissenstransfer im Bereich der Schlüsseltechnologien in NRW – mit seinem Know-how zu verschiedensten Veranstaltungsformaten wie Workshops, Veranstaltungen und Kongressen sowie seinem individualisierbaren Social-Media-Tool bietet er alle Facetten des Technologie- und Wissenstransfers an Der Cluster NMWP.NRW ist der Erfolgsbeschleuniger für Ihr Projekt auf dem Weg von der Idee bis zum Markt.

Abbildung 1: Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme von Thrombozyten auf neurovaskulärem Implantat (A), unbeschichtetem (B) und antithrombogen beschichtetem (C) Metallplättchen © phenox GmbH

Abbildung 2: Neben dem Projektmanagement gehören auch Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation zu den Themenfeldern, bei denen in der Pilot-Fördermaßnahme „KMU-NetC“ die Projektpartner durch Cluster unterstützt werden. © Cluster NMWP.NRW

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Cluster NMWP.NRW

Der Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonik.NRW handelt im öffentlichen Auftrag mit Sitz in Düsseldorf und entstand 2009 im Rahmen der Exzellenzinitiative der nordrhein-westfälischen Landesregierung zur Stärkung der Position NRWs in den Bereichen...mehr...