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Innovative Technische Gewebe und Folien für die Textile Architektur

Zwei High-Tech Produkte aus ganz unterschiedlichen Bereichen zeigen die Bandbreite von Kunststoffen auf, bei denen mit dem kleinstmöglichen Materialeinsatz in der Architektur formschöne Bespannungen realisiert werden können – als perfekte Gebäudehülle oder Indoor in Kombination mit Licht- bzw. Akustikfunktion.

Die Disziplin des Membranbaus verbindet in der Architektur auf einzigartige Weise modernes Design mit Funktion und ermöglicht gleichzeitig einen ressourcenschonenden Materialeinsatz. Architekturmembranen sind nicht nur ein entscheidendes gestalterisches Element, sondern werden durch die aufgebrachte Vorspannung selbst zum statisch unverzichtbaren Teil der Gesamtkonstruktion.

In Verbindung mit mittragenden Strukturen aus Aluminium bzw. Stahl, oder auch Luftdruck bei mehrlagigen Konstruktionen, lässt sich mit technischen Geweben und Folien eine fast unbegrenzte Vielfalt von räumlich gekrümmten Flächenformen erstellen: Form follows force – nicht nur als ikonische Dachlandschaft im Stadionbau, sondern auch bei Malls, im Freizeit- und Sport-stättenbau oder auch zunehmend bei Fassaden. Um Wind- oder Schneelasten zu widerstehen müssen vor allem die technischen (ETFE-)Folien durch Bogen- oder Seilunterstützung in kleinere, verformungstechnisch unbedenkliche Felder unterteilt werden, wohingegen die Gewebe armierten technischen Textilien größere Flächen erlauben.

Unter dem Slogan „Brighter. Stronger. For Longer.“ stellte die Sattler PRO-TEX GmbH 2019 auf der Techtextil Messe ein neues Produkt für leichte, weitspannende Flächentragwerke vor: Die in verschiedenen Grammaturen erhältlichen Membranen basieren auf der für diese Anwendung einzigartigen Atlas-Webstruktur und hochwertigen Beschichtungen; mit ihren mechanischen und optischen Eigenschaften setzen sie Maßstäbe: Das charakteristische Erkennungszeichen für die Atlas-Webart ist die hohe Anzahl der parallelen Schussfäden, was sich positiv auf das Dehnverhalten von Kette und Schuss auswirkt. Die Struktur dehnt sich gleichmäßiger in beide Richtungen als konventionell gewebte Membranen und entspricht damit dem Wunsch nach Flexibilität und Elastizität bei textilen Konstruktionen. Durch die gesteigerte Fadendichte kann zudem die Höchstzugkraft im Vergleich zu einem Panama-Gewebe signifikant um bis zu 20% gesteigert werden. Die Langlebigkeit von ATLAS wird auch entscheidend durch das Beschichtungskonzept geprägt. Auch hier ist es das Webbild, was eine homogenere Durchleuchtung erzeugt. Bei gleichem Gewicht kann zudem eine höhere Abdeckung durch die PVC Beschichtung erfolgen, was wiederum die hochfesten, aber UV-sensiblen Polyesterfasern schützt. Schließlich erhöht die Lackierung mit Titandioxid TiO2 den Weißgrad und die UV-Beständigkeit; die glattere Oberfläche verbessert darüber hinaus das Anschmutzverhalten. ATLAS: High-Tech im Bereich der architektonischen Gewebe!

In der Innenarchitektur setzen sich mehr und mehr Spanndecken durch, die keine Gewebearmierung benötigen, aber spiegelglatt aufgespannt werden können. Im Falle der SPALEK Spanndecken handelt es sich um ein „Decke-unter-Decke-System“, bis 5 m breite PVC Folienbahnen können in verschiedenen Farben und Glanzgraden nahezu unsichtbar miteinander verschweißt werden – ein Alleinstellungsmerkmal. Im Werk wird jede Spanndecke projektbezogen und als Einzelstück konfektioniert. Eine aufwendige Endkontrolle gewährleistet eine hohe Qualität, auf die Verarbeitung der Schweißnähte und des Keders werden 10 Jahre Gewährleistung garantiert.

Die Folie wird ca. 7-9% kleiner produziert als die eigentliche Deckengröße. Vor der Montage wird der Raum auf über 50°C aufgeheizt, die antistatische Folie wird dehnbar und die umlaufenden Keder können mit Spezialwerkzeugen in den umlaufenden Wandprofilen befestigt werden.

Die Integration von Strahlern, Brandmeldern, Laut-sprechern, etc. ist ebenso möglich wie ein mehrlagiger Aufbau zur akustischen Ertüchtigung mit Absorbern und mikroperforierten Folien. Lichtdecken aus transluzenten Hochleistungsfolien sorgen für homogen ausgeleuchtete Räume. Da die Flächen komplett hinterleuchtet werden können entstehen nahezu keine Schatten. Licht beeinflusst unser Wohlbefinden und ein modernes RGB-Leuchtsystem kann die gewünschte Lichtfarbe und Helligkeit jederzeit einstellen.

Doch Spanndecken können mehr – nicht nur in Schwimmbädern, wo sie ihre Feuchtraumtauglichkeit ausspielen, sondern auch in der dreidimensionalen Formgebung. SPALEK nutzt das abgestimmte Profilsystem und Biegemaschinen, um zukünftig mit entsprechenden Konturen auch attraktiv ausgeformte Flächen zu erstellen – erste Projekte sind bereits in der Umsetzung, um das Potential dieser High-Tech Folien auszuloten.

An diesem Beitrag beteiligt waren die Sattler PRO-TEX GmbH und SPALEK Beschlagtechnik GmbH & Co. KG.

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Quelle: NMWP-Magazin

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