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Die Zeit für Leichtbau ist jetzt

Maria Christina Mihm ist Projektleiterin der LightCon (23.-24. Juni 2021, Hannover), der neuen Kongressmesse für Leichtbaulösungen, bei der Deutsche Messe AG. Im Interview erklärt sie, warum jetzt die richtige Zeit für eine neue Leichtbauplattform ist.

Einmal auf den Punkt gebracht: Was haben Sie mit der LightCon vor?

Leichtbau ist ein Thema mit unglaublich viel Potenzial. Unsere Vision: Die LightCon soll der internationale Treffpunt werden für Anwender, die nach innovativen Leichtbaulösungen suchen.

Dann gehen wir nun in die Details. Was ist die LightCon?

Die LightCon ist keine weitere herkömmliche Fachmesse. Spezialmessen zu einzelnen Branchen oder Materialien existieren bereits national und international. Die LightCon ist die erste Veranstaltung, die beide Aspekte bündelt und zusammenbringt: Prozess und Material. Wir etablieren mit der LightCon die erste material- und technologieübergreifende Plattform für Leichtbaulösungen.

Als Messe oder als Kongress?

Beides in einem. Genauer: Als ConfEx-Format mit einem hochkarätigen Kongress, der an zwei vollen Tagen Einblicke in die Zukunftstechnologie Leichtbau vermittelt, und einer Messe, die parallel Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Leichtbau abbildet. Kongress und Messe werden durch inhaltlich abgestimmte Showcases und Live-Präsentationen eng miteinander verzahnt. Ermöglicht wird das auch durch die Location: Halle 19 ist die modernste Halle auf dem Messegelände in Hannover, mit einem direkt angebundenen Tagungsbereich für bis zu 800 Teilnehmer.

Wie wird nach außen deutlich, dass die LightCon tatsächlich eine Plattform für alle Materialien und Verfahren ist?

Zum einen durch unser Partnernetzwerk: Neben unserem Gründungspartner Composites United zählen zu den Unterstützern unserer Idee inzwischen Verbände, Netzwerke und Cluster aus unterschiedlichen Bereichen wie Stahl, Aluminium, Magnesium, Holz oder auch Additive Fertigung, beispielsweise der Industrieverband Massiv-umformung, der BDG, der VDEh, igeL – und natürlich auch NMWP, worüber wir uns sehr freuen. Die Botschaft ist: Kein Material ist gesetzt. Wir sind eine Plattform für den Wettbewerb. Was das beste Material oder Verfahren ist, hängt von der individuellen Anforderung des Anwenders ab.

Zum anderen hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die Schirmherrschaft für die LightCon übernommen. Das ist enorm wichtig und gibt uns Rückenwind. Denn das Commitment des BMWi belegt, dass wir ein Angebot schaffen, das im Sinne der Politik ist: Die Förderung von Leichtbau, Vernetzung innerhalb Deutschlands und zunehmend auch innerhalb Europas sind aktuell wichtige politische Themen. Mit unserer Idee einer übergreifenden Leichtbauplattform zahlen wir genau auf die Ziele ein, die das BMWi mit der Initiative Leichtbau verfolgt.

In diesem Jahr mussten zahlreiche Messen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden, auch die Premiere der LightCon. Wie optimistisch sind Sie, dass die LightCon im Juni 2021 als normale Präsenzveranstaltung stattfinden kann?

Ich bin sehr zuversichtlich. Die LightCon findet im Sommer statt. Selbst wenn das Infektionsgeschehen dann noch immer hoch sein sollte, wovon wir aktuell nicht ausgehen, ermöglicht die großzügige Location eine Präsenzveranstaltung auch unter Beachtung strenger Hygiene- und Abstandsregelungen. Die Deutsche Messe hat ein entsprechendes Hygiene- und Sicherheitskonzept ausgearbeitet und ich bin überzeugt, dass professionelle Veranstaltungen, gerade im B2B Bereich, sicher durchgeführt werden können, wenn alle diszipliniert zusammenarbeiten.

Das Bedürfnis, sich wieder „in echt“ und nicht nur virtuell zu treffen, ist jetzt schon spürbar, aber für dieses Jahr wurden nahezu alle Veranstaltungen abgesagt. Die LightCon im Juni 2021 wird daher eine wichtige Orientierung zum Thema Leichtbau geben und die Möglichkeit für Live-Austausch und Netzwerken bieten. Ganz besonders freuen wir uns daher auch schon auf unsere Abendveranstaltung LightCon@Night. Es wird aber auf jeden Fall auch zusätzliche digitale Teilnahmeoptionen geben.

Heißt das, die LightCon wird eine hybride Veranstaltung?

Ja, entsprechende Angebote sind bereits in der Entwicklung. An hybriden oder digitalen Veranstaltungsformaten wird zukünftig kaum ein Weg vorbeigehen. Dieser Trend wurde durch Corona beschleunigt. Und es tun sich dadurch ja auch spannende Möglichkeiten auf. Wir selbst haben im Juni anstelle der geplanten Premiere eine rein digitale Preview Week veranstaltet. Die Vorträge sind auf unserer Website abrufbar.

An wen richtet sich die LightCon auf Besucherseite?

Die LightCon ist für alle Anwenderbranchen da, die Leichtbaulösungen suchen. Also ganz klar Luft- und Raumfahrt, Automobilbau und Transport, und zwar Straße und Schiene ebenso wie Nutzfahrzeuge und Schiffsbau, aber eben auch Maschinenbau, Windenergie, Medizintechnik und natürlich Bauindustrie. Dabei wollen wir Konstrukteure, Entwickler, Designer oder Einkäufer genauso ansprechen wie das Management.

Warum jetzt? Leichtbau ist ja keine ganz neue Idee.

Aber bislang war noch nicht so viel Dynamik in diesem Thema und die Rolle des Leichtbaus hat sich auch geändert. Im Vordergrund standen bisher vor allem Gewichtsreduzierung und Ressourceneffizienz, mit neuen Materialien oder konstruktiven Lösungen, nicht zuletzt auch um die Wirtschaftlichkeit von Anwendungen zu erhöhen. Inzwischen geht es aber auch sehr stark um das Thema CO2-Footprint und Nachhaltigkeit. Da sind Lösungen gefragt, die den gesamten Lifecycle betrachten – also vom Design und Engineering bis hin zum Recycling.

Wir sehen es so: Die Zeit für Leichtbau ist jetzt. Das Thema hat nochmal massiv an Bedeutung gewonnen, gerade vor dem aktuellen Hintergrund der Debatte um Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Das BMWi hat in diesem Jahr das Technologie-Transferprogramm Leichtbau auf den Weg gebracht – und mit Fördergeldern aus dem Klimapaket erheblich aufgestockt. Mehr als 90% der insgesamt rund 300 Millionen Euro Fördermittel sind für Projekte bestimmt, die CO2-Einsparungen, Nachhaltigkeit und Recycling im Fokus haben. Hier kann Leichtbau die Rolle eines echten Gamechangers einnehmen.

Kommt daher auch das Motto der LightCon 2021 „Sustainability needs Lightweight Design“?

Ja, ganz genau. Es bringt auf den Punkt, dass Leichtbautechnologien für die Erreichung der Klimaziele und eine nachhaltige Wirtschaft unverzichtbar sind. Beispiele und konkrete Anwendungen hierfür wollen wir auf der LightCon zeigen.

Der Call for Papers läuft noch bis zum 20. Dezember. Was für Vorträge werden denn für das Kongressprogramm gesucht?

Leichtbau-Vorträge aus den Themenfeldern: Materiallösungen, Fertigungstechnologien, Engineering und -Design sowie Lösungen und Use Cases aus Sicht der Anwender. Dabei sollte immer eine Innovation im Fokus stehen und ein Bezug zum Leitthema Nachhaltigkeit hergestellt werden. Die Konferenzsprache der LightCon ist Englisch. Ich lade alle Interessierten herzlich ein, sich mit Vorschlägen einzubringen und mit ihrem Thema zu positionieren.

www.lightcon.info

Quelle: NMWP-Magazin

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