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German-Canadian Materials Acceleration Centre (GC-MAC) gestartet

Forschungszentrum Jülich

Jülich, 7. Mai 2021 – Mit dem German-Canadian Materials Acceleration Centre (GC-MAC) schaffen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die kanadische Regierung eine gemeinsame Plattform für die rasche Entwicklung klimaneutraler Energietechnologien. Neben dem Forschungszentrum Jülich sind das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Natural Resources Canada und der kanadische National Research Council an diesem Projekt beteiligt. Das Zentrum fördert die enge Verzahnung von Forschungsinfrastrukturen beider Länder und wird gleichzeitig sowohl in Deutschland als auch in Kanada aufgebaut. Technologische Fortschritte sollen insbesondere auf den Gebieten der Produktion von Wasserstoff sowie von CO2-neutralen Kraftstoffen und der Energiespeicherung erzielt werden.

Bereits seit 50 Jahren besteht ein intensiver wissenschaftlich-technischer Austausch zwischen kanadischen und deutschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. An der Schnittstelle von Materialforschung, Energieforschung und künstlicher Intelligenz wird diese Zusammenarbeit nun im GC-MAC in neue Bahnen gelenkt. Die Expertisen und Infrastrukturen der beteiligten Partner zahlen auf das Zentrum ein und schaffen ein starkes Fundament für exzellente Forschung. Das Zentrum wird die Aktivitäten deutscher und kanadischer Wissenschaftler zielgerichtet kanalisieren und integrieren.

Wichtiger Faktor für den Erfolg des Zentrums ist der Einsatz verschiedener Ansätze. Das Team setzt auf den Einsatz von physikalischer Theorie und Multiskalenmodellierung sowie computergestützten Simulationen um den Zyklus der Materialentwicklung in robotergesteuerten autonomen Plattformen drastisch zu beschleunigen. Methoden der künstlichen Intelligenz spielen hierbei eine Schlüsselrolle, um die vielschichtigen Informationen zu verarbeiten und die komplexen Entwicklungsschritte zu steuern.

„Unser Zentrum bildet eine leistungsstarke Allianz von Forschungsgemeinschaften in Deutschland und Kanada zu einem Thema von größter Bedeutung: dem Einsatz von künstlicher Intelligenz, Datenanalytik und Robotik, um schnellstmöglich den Zugang zu Materialien für Energietechnologien der Zukunft zu gewinnen.“ erläutert Prof. Michael Eikerling, Koordinator des GC-MAC für Deutschland und Leiter des Instituts für Energie- und Klimaforschung, Theorie und computergestützte Modellierung von Energiematerialien (IEK-13) am Forschungszentrum Jülich.

Über die Entwicklung konkreter Energiematerialien und -technologien hinaus ist auch die Ausbildung der nächsten Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ein wichtiges Anliegen des GC-MAC. Die ambitionierte thematische Ausrichtung und das kooperative internationale Umfeld sollen an dieser Stelle neue Standards schaffen. Darüber hinaus soll das Wissen der breiten Öffentlichkeit, aber auch von Entscheidungsträgern in Industrie und Regierung erweitert und gestärkt werden.

„Durch die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit werden Kanada und Deutschland zu globalen Innovationsführern“, betont der kanadische Minister für Natürliche Ressourcen, The Honourable Seamus O’Regan, die Bedeutung des GC-MAC. Es werde neue Energietechnologien dank der Forschung und Zusammenarbeit auf Weltklasseniveau zur Marktreife treiben. „Das ist der Weg, wie wir Netto-Null-Emissionen erreichen werden“, so O´Regan.

Das GC-MAC wird vom Forschungszentrum Jülich koordiniert. Weitere beteiligte Institutionen sind die University of Toronto, die University of British Colombia in Vancouver, die Simon Fraser University, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Helmholtz-Institute Ulm und Erlangen-Nürnberg, die RWTH Aachen Universität, die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und die Universität Münster.