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Kreative Ideen für den Einsatz von Generative KI in der Industrie

Kreativ, agil und nah an der Praxis. CDU-Generalsekretär und IEM-Kuratoriumsmitglied Carsten Linnemann gibt den Startschuss für den neuen GenAI Incubator © Fraunhofer IEM

m neuen GenAI-Incubator des Fraunhofer IEM entwickeln Studierende und Wissenschaftler:innen die KI-Lösungen von morgen: Kreativ, agil und nah an der Praxis. Am 16. Juli 2024 wurde der GenAI4Industry-Incubator am Fraunhofer IEM von CDU-Generalsekretär und IEM-Kuratoriumsmitglied Carsten Linnemann eröffnet.

Linnemann, der von 2013 bis 2021 Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsunion war, betonte die Bedeutung generativer Künstlicher Intelligenz für kleine und mittlere Unternehmen: "Generative KI bietet ein gigantisches Potenzial für unsere Unternehmen. Mit ihrer Hilfe können Innovationen angetrieben, Prozesse optimiert und Kosten gesenkt werden. Wichtig ist, dass nicht nur internationale Konzerne von KI profitieren, sondern auch unsere kleineren und mittleren Unternehmen. KI kann unsere Volkswirtschaft im globalen Wettbewerb helfen. Das muss aber Hand in Hand mit einer ausgezeichneten Ausbildung und Forschung gehen. Genau diese Chancen und Stärken verbindet der GenAI-Incubator des Fraunhofer IEM: Wissenschaftler und Studenten entwickeln gemeinsam mit Unternehmen die KI-Lösungen von Morgen. So gewinnen wir die Zukunft."

Generative KI: Chancen werden noch nicht wirklich genutzt 

Generative Künstliche Intelligenz (auch Generative AI oder GenAI) bezeichnet KI-Modelle, die durch das Training mit riesigen Datenmengen neue Inhalte generieren können. Ausgelöst durch die Veröffentlichung von ChatGPT durch OpenAI Ende 2022, ist ein regelrechter Hype um intelligente Chatbots, Bild- und Videogenerierung aber auch die (humanoide Robotik) entstanden. Das Potenzial dieser Technologien für Industrieunternehmen ist enorm. Insbesondere für die Wissensarbeit wie die Entwicklung innovativer Produkte eröffnen sich vollständig neue Möglichkeiten. Zu den Herausforderungen – gerade für mittelständische Unternehmen – zählen jedoch die Integration in bestehende Systeme, die mangelnde Kenntnis über die technologischen Möglichkeiten und Grenzen und nicht zuletzt die Schulung der Belegschaft im Umgang mit den Systemen. „Viele Betriebe tun sich noch schwer mit dem Einsatz Generativer KI. Das kann an fehlendem Know-how oder auch an mangelnden Kapazitäten liegen. Unser GenAI-Incubator unterstützt Unternehmen mit Expertenwissen, der technischen Infrastruktur und dem Aufbau eigener Pilotprojekte. Ab jetzt gibt es keine Ausrede mehr, sich nicht mit Gen AI zu beschäftigen“, betont Laban Asmar, Abteilungsleiter Corporate Innovation am Fraunhofer IEM. 

Der GenAI-Incubator am Fraunhofer IEM 

Der neue GenAI4Industry-Incubator des Fraunhofer IEM zielt darauf ab, die Potenziale der neuen Technologie schnell zu erproben und zu validieren, um erfolgversprechende Lösungen für die Industrialisierung vorzubereiten. Dafür setzen die Wissenschaftler:innen zusammen mit innovationshungrigen Studierenden eine Ideenschmiede im IoT Xperience Center in der Zukunftsmeile 2 auf. Studierendenteams mit Technik-, Innovations- und Business-Kompetenz werden hier unterstützt, eigene Gen-AI-Ideen zu entwickeln und reale Industrieprobleme zu lösen.

Insgesamt starten 15 Studierende, die sich mit spannenden Fragestellungen wie Service- und Werkerassistenz, Bildverarbeitung von Diagrammen aus der Prozesstechnik oder Wissensmanagement beschäftigen werden. „Der Incubator ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten: Das Fraunhofer IEM und die Industrie profitieren von frischen Ideen der Studierenden, die mit großer Motivation an die Entwicklung innovativer Lösungen für die Industrie gehen. Dabei lernen wir – jenseits unserer Vorlesungen – jede Menge dazu und sammeln wichtiges Praxiswissen“, erläutert Tim Brinkmeier, der das Fraunhofer IEM seit vielen Jahren als studentische Hilfskraft unterstützt und den Incubator nun mitaufbaut. 

Unternehmen profitieren direkt 

Das Fraunhofer IEM beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung und Einführung von KI-Lösungen in Unternehmens- und Produktionsprozessen. Mit dem Aufkommen der Generativen KI hat sich das Spielfeld jedoch verändert, und die Grenzen des Möglichen deutlich verschoben. Das Hauptziel des Inkubators ist die Konzipierung, Erprobung und Entwicklung von Proof of Concepts (PoCs) für generative KI-Lösungen für industrielle Anwendungen. Dabei steht die Zusammenarbeit von jungen Talenten in interdisziplinären Teams im Vordergrund, um innovative und praxisnahe KI-Anwendungen zu schaffen. Zusätzlich fördert das Projekt die Kommerzialisierung der entwickelten Lösungen durch externe Partnerschaften und Industriekontakte.

Industrieunternehmen profitieren vom Gen-AI-Incubator durch den direkten Zugang zu innovativen Ideen und Lösungen, die speziell für ihre Bedürfnisse entwickelt werden. Die Zusammenarbeit mit den Studierenden ermöglicht es den Unternehmen, frühzeitig neue Technologien und Ansätze zu testen und in ihre Prozesse zu integrieren. Dies fördert nicht nur die Innovationskraft, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.