DeutschEnglish

NRW Startup Reports 2024: Die Gründungsszene in Nordrhein-Westfalen wächst dynamisch

Ministerin Neubaur: Die Entwicklung des Startup-Ökosystems ist wegweisend für die Transformation der nordrhein-westfälischen Wirtschaft

Nordrhein-Westfalen ist ein attraktiver und wachsender Standort für Startups, der von Gründerinnen und Gründern positiv wahrgenommen wird. Zu diesem Ergebnis kommen zwei vom Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Studien: die NRW Startup Reports 2024.

Sie zeichnen eine positive Entwicklung des nordrhein-westfälischen Startup-Ökosystems. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 534 Startup-Neugründungen gezählt. Die große Mehrheit der Gründerinnen und Gründer aus Nordrhein-Westfalen bewerten die Bedingungen für Startups im Land sehr positiv. Ein besonderes Augenmerk der Reports liegt auf dem Thema Female Entrepreneurship. Im Jahr 2023 haben 18 Prozent aller Gründungen in NRW eine Frau als Gründerin oder Geschäftsführerin, was einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die größten Herausforderungen sehen die Befragten aber nach wie vor beim Zugang zu Kapital, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder dem Aufbau von passenden Netzwerken.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Die Ergebnisse der NRW Startup Reports zeigen eindrucksvoll, dass Nordrhein-Westfalen sich in den letzten Jahren zu einem der führenden Startup-Standorte in Deutschland entwickelt hat. Diese positive Entwicklung ist ein tolles Signal, denn die Dynamik und Innovationskraft unserer Startups sind für die wirtschaftliche Zukunft Nordrhein-Westfalens von entscheidender Bedeutung. Wie das Zusammenspiel aus Kapital, Köpfen und Ideen funktioniert, konnte ich in der vergangenen Woche im Silicon Valley miterleben und unsere Kooperationen mit amerikanischen Startup-Zentren vertiefen. Mit Kalifornien eint uns ein ideales Umfeld für junge Unternehmen, das beste Voraussetzungen zur Vernetzung mit der etablierten Industrie, einem starken Mittelstand und exzellenter Forschung bietet. Deshalb werden wir auch weiterhin daran arbeiten, zukunftsweisende Geschäftsideen bestmöglich zu unterstützen. Dies gilt gerade auch für Gründerinnen, deren Potenziale wir nutzen und ihren Weg zum eigenen Unternehmen erleichtern wollen.“

Die NRW Startup Reports 2024 setzen sich aus zwei Studien zusammen: Um die Stimmungslage in der nordrhein-westfälischen Startup-Szene zu ermitteln und einen Einblick in die Wünsche und Vorstellungen der jungen Unternehmerinnen und Unternehmen zu erhalten, hat das Wirtschaftsministerium im April 2024 eine Befragung durchführen lassen. Eine zweite Studie analysiert Registerdaten von über 16.000 Unternehmen aus NRW und Statistiken zu zehn globalen Startup-Ökosystemen. Hieraus ergeben sich verlässliche Kennzahlen zu Gründungsaktivitäten, Finanzierungen, Exits, Bewertungen, Beschäftigungseffekten und globaler Vernetzung.

Die Kernergebnisse der NRW Startup Reports 2024 im Überblick

  • In 2023 verzeichnete NRW wie fast alle anderen Bundesländer im Vorjahresvergleich einen leichten Rückgang der Neugründungen (-8 Prozent). Mit über 2.300 Gründungen in den letzten vier Jahren verzeichnet NRW gleichauf mit Bayern und nach Berlin die stärksten Gründungsaktivitäten in Deutschland.
  • Auch in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten bietet NRW Gründerinnen und Gründern mit einer Vielzahl an Unterstützungsmaßnahmen ein stabiles und positiv motiviertes Gründungsumfeld. 61 Prozent der befragten Startups bewerten das Startup-Ökosystem in NRW mit „sehr gut“ oder „gut“.
  • Der Gesamtwert des Startup-Ökosystems NRW stieg im Vergleichszeitraum vom 2. Halbjahr 2021 bis Ende 2023 um rund 2 Milliarden US-Dollar auf 11,5 Milliarden US-Dollar. Die Finanzierungsrund bzw. der Exit der sog. Unicorns DeepL und LeanIX machen einen großen Teil des Wertzuwachses aus.
  • Vergleichbar mit dem globalen Trend von -40 Prozent ist das Gesamtfinanzierungsvolumen in NRW gegenüber 2022 um 39% gesunken. Die führenden Sektoren bei VC-Finanzierungen in NRW sind Künstliche Intelligenz und Cleantech.
  • Vertrieb und Kundenakquise stellen für Startups in allen Gründungsphasen die größte Herausforderung dar. An zweiter und dritter Stelle stehen Kapitalbeschaffung sowie Cashflow und Liquidität.
  • Knapp 18 Prozent der 2023 gegründeten Startups haben weibliche Führungskräfte. Damit ist der Anteil der Gründerinnen und weiblichen Führungskräfte gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen (17 Prozent im Jahr 2022).
  • Nach wie vor sehen Gründerinnen die Vereinbarkeit von Familie und Existenzgründung als größere Herausforderung an als Gründer und wünschen sich hier gezieltere Unterstützungsangebote. Gründerinnen sehen ihre Stärken eher bei Sozial- und Fachkompetenz sowie Kontaktfreudigkeit, Männer eher bei Risikobereitschaft, Unnachgiebigkeit und Kooperation.
  • Gründerinnen sehen sich bei der Beschaffung von Finanzierungen im Vergleich zu ihren männlichen Mitstreitern mit größeren Herausforderungen konfrontiert. Bei der Fremdkapitalaufnahme haben die befragten Gründerinnen eine höhere Präferenz für Investorinnen. Als Begründung geben sie an, dass diese ihr Geschäftsmodell besser nachvollziehen können, was zu einer zusätzlichen Investitionsbereitschaft beitragen könnte.

Hintergrundinformationen zu den NRW Startup Reports
Die NRW Startup Reports sind zwei jährlich veröffentlichte Studien über die Entwicklung des nordrhein-westfälischen Startup Ökosystems, die erstmalig in 2023 vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen initiiert wurde. Erstellt wurden die Studien von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG AG und Startup Genome LLC.

Downloads

MWIKE.NRW

Das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (Abkürzung: MWIKE.NRW) ist eines von zwölf Ministerien der Landesregierung Nordrhein-Westfalens. NRW Wirtschaftsministerin...mehr...