HEGGEMANN – From Engineering to Production: Mit Sicherheit aus NRW
Mit agiler Entwicklung, digitalisierten Prozessen und innovativen Fertigungstechnologien stärkt HEGGEMANN als Mittelstandsunternehmen aus NRW die technologische Souveränität der deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie.
Deutschland muss in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie wieder unabhängiger werden. Einen wesentlichen Beitrag dazu kann auch der industrielle Mittelstand in NRW mit hochspezialisiertem Entwicklungs- und Fertigungs-Know-How sowie großer Innovationskraft leisten.
Die geopolitischen Entwicklungen der letzten Jahre haben eines deutlich gemacht: Die deutsche Verteidigungsindustrie steht vor einer Reihe struktureller, politischer und technologischer Herausforderungen und braucht Impulse für Effizienz, Geschwindigkeit und disruptive Technologien. Die drei größten Herausforderungen in der deutschen Verteidigungs- und Rüstungsindustrie sind aktuell
- die Verkürzung von Entwicklungs- und Beschaffungszeiten
- die Wiederherstellung technologischer Souveränität
- und die Stabilisierung der Lieferkette
Diese Herausforderungen sind miteinander verflochten – eine möglichst kurzfristige, aber dennoch nachhaltige Lösung erfordert strategische Industriepolitik, schnellere Verfahren und gezielte Investitionen.
Mittelständische Unternehmen wie HEGGEMANN können hierzu mit Innovationen, effizienten Prozessen und technologischer Expertise wesentlich beitragen, wenn politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Kooperation, Förderung und schnellere Integration dieser Akteure ermöglichen.
Eine der Stärken des Mittelstands liegt in der Fähigkeit, Innovationen für Schlüsseltechnologien effizient und agil zu entwickeln, anschließend in industrielle Prozesse zu überführen und somit zeitnah anwendbar zu machen.
Für die o.g. Herausforderungen kann HEGGEMANN mit den nachfolgend aufgeführten Lösungsansätzen und innovativen Schlüsseltechnologien konkret und zeitnah unterstützen:
Additive
Fertigung (Wire Arc Additive Manufacturing – kurz: WAAM)
Additive Fertigungsverfahren für metallische
Strukturbauteile bieten neben der hohen Gestaltungsfreiheit auf Basis von
Drahthalbzeugen oder Pulvern erhebliche Vorteile bei der Verkürzung von
Beschaffungszeiten und der agilen Reaktion auf neue Bedarfe der Streitkräfte.
Mit dem bei HEGGEMANN vollumfänglich simulierbaren und digitalisierten
WAAM-Prozess können Bauteile und endkonturnahe Halbzeuge aus unterschiedlichen
Stählen und Edelstählen, Aluminium- und hochfesten Titanlegierungen schnell und
kosteneffizient entwickelt, validiert und hergestellt werden. Mit diesem
vollintegrierten Ansatz sind der Austausch und die Reparatur von Bauteilen „on
demand“ möglich. Ebenso wird die Resilienz der Lieferkette erhöht, da aus einem
einzigen drahtbasierten Halbzeug unterschiedlichste Bauteile und Halbzeuge
hergestellt werden können. Erste Konzepte für eine autonome Fertigungszelle mit
dieser Technologie werden aktuell mit innovativen Partnern wie dem Deutschen
Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) abgestimmt.
Hot Forming und Presshärten von Titan
In der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie erfordern die
Anwendungsbereiche ähnlich wie in der Luft- und Raumfahrtindustrie
Hochleistungsmaterialien mit bestimmten Eigenschaften, wie zum Beispiel eine
hohe spezifische Festigkeit. Aus diesem Grund wird dann auch auf hochfeste
Titanlegierungen zurückgegriffen. Allerdings zeichnet sich der Werkstoff neben
den vielen positiven Eigenschaften auch durch eine schlechte Umformbarkeit aus.
Um eine Umformung dennoch möglich zu machen und dabei sogar eine gezielte Festigkeitssteigerung des Werkstoffs Ti-6Al-4V um ca. 20% zu erreichen, hat HEGGEMANN einen Prozess zur werkzeuggebundenen Abschreckumformung entwickelt. Dabei wird eine erwärmte Blechplatine in einem gekühlten Werkzeug umgeformt, gleichzeitig abgeschreckt und im Anschluss ausgelagert. Die im gewissen Umfang einstellbaren Materialeigenschaften des hochfesten Leichtbaumaterials Titan bieten viel Potential für Anwendungen im Bereich der ballistischen Schutztechnik.
Digitalisierung entlang der Lieferkette
Neben der Nutzung prozesstechnischer Potentiale zur Zeit-,
Energie- und Materialeinsparung bei der Herstellung von Bauteilen muss zur
Beschleunigung von Entwicklungs- und Beschaffungsprozessen die Lieferkette der
Sicherheits- und Verteidigungsindustrie durchgängig digitalisiert werden.
Durch die digitale Koordination der Lieferkette unter Berücksichtigung der Anforderungen an Cyber Security und Cyber Resilienz können mittelständische Unternehmen wie HEGGEMANN als strategische Partner und „One-Stop-Shops“ zu einem frühen Zeitpunkt in die Produktentstehung bzw. in den Beschaffungsprozess mit eingebunden werden. Die erforderlichen Voraussetzungen hierfür sind in den letzten Jahren auch bei HEGGEMANN entwickelt und implementiert worden und stehen mittlerweile auch anderen Unternehmen kommerziell nutzbar zur Verfügung.
Technologische Souveränität durch Mittelstandskompetenz
stärken
In einem sicherheitspolitisch dynamischen Umfeld braucht es
Partner wie HEGGEMANN, die nicht nur liefern, sondern mitdenken. HEGGEMANN
steht dabei exemplarisch für die vielen mittelständischen Unternehmen in NRW,
die zum Teil als sogenannte Hidden Champions oftmals Marktführer mit ihren
Produkten sind und sich durch hohe Fachexpertise, Krisenresistenz und
Flexibilität auszeichnen.
Genau solche Partner sind jetzt gefragt, mit ihren Schlüsseltechnologien und ihrer Mittelstandskompetenz die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie effizient und nachhaltig weiterzuentwickeln – mit dem Ziel der technologischen Souveränität Deutschlands.
HEGGEMANN AG
Technologische Basis
- Entwicklung, Testing, Fertigung – Alles aus einer Hand
- Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) für metallische Strukturbauteile
- Hot Forming und werkzeuggebundene Abschreckumformung von Titanlegierungen
- Durchgängige Digitalisierung der Lieferkette
Innovation
- Schnelle Fertigung endkonturnaher Bauteile
- Entwicklung autonomer Fertigungszellen
- Prozess zur gezielten Festigkeitssteigerung
Primäre Anwendungsfelder
- Fertigung kritischer Strukturbauteile für Sicherheits- und Verteidigungssysteme
- Herstellung ballistischer Schutzkomponenten aus hochfestem Titan
Vorteile
- Deutlich verkürzte Entwicklungs- und Beschaffungszeiten
- Höhere Resilienz und Flexibilität durch drahtbasiertes, modulares Fertigungssystem
Abbildung 1: Wire Arc Additive Manufacturing – das Komplettpaket der Fertigung in Innovation und Nachhaltigkeit. Das WAAM-Verfahren bietet viele Vorteile wie u. A. eine deutlich schnellere Fertigungszeit im Vergleich zu konventionellen Fertigungsverfahren, eine ressourcenschonende Prozessabwicklung und eine flexible Zugänglichkeit zur generierten Struktur. (© HEGGEMANN AG)
Abbildung 2: Das innovative Hot Forming kombiniert Umformung und Abschreckung in einem Schritt – ideal für hochfeste Leichtbaumaterialien mit anspruchsvollen Anforderungen die eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht erfordern. (© HEGGEMANN AG)