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FibreCoat GmbH und DBF Deutsche Basalt Faser GmbH gewinnen Gesamtpreis des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland

Die FibreCoat GmbH aus Aachen entwickelte zusammen mit der DBF Deutsche Basalt GmbH einen vollkommen neuartigen Faserwerkstoff, um so die elektromagnetische Strahlung von digitalen Endgeräten, Medizintechnik oder E-Auto-Batterien kostengünstig und effektiv abzuschirmen. Dem Gemeinschaftsprojekt wurde dafür am 24. Juni in einer live aus Leipzig übertragenen Onlineveranstaltung der Gesamtpreis des 17. IQ Innovationspreises Mitteldeutschland verliehen.

Die zwei innovativen Unternehmen DBF Deutsche Basalt GmbH und FibreCoat GmbH aus Ost und West kombinieren dabei die beiden Materialien Basalt und Aluminium, um vor elektromagnetischer Strahlung zu schützen. Dabei ummanteln sie Basalt mit Aluminium und schaffen durch diese neuartige Kombination eine kostengünstige, nachhaltige und schnell herzustellende Alternative für einen milliardenschweren Markt.

Der Gesamtpreis des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ist mit 15.000 € dotiert und wurde von den IHK Halle-Dessau, Leipzig und Ost-Thüringen gesponsert.

Die FibreCoat GmbH aus Aachen ist ein Spin-off des Instituts für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen, die Geschäftsführer Dr. Robert Brüll und Alexander Lüking und Richard Haas haben am ITA promoviert bzw. sind in Promotionsvorbereitungen.

Georgi Gogoladze, Geschäftsführer der Deutsche Basaltfaser GmbH, hat ebenfalls an der RWTH Aachen studiert. Die beiden Geschäftsführer Brüll und Gogoladze kennen sich aus Studienzeiten

Hintergrund

Elektromagnetische Strahlungen aus Smartphones, Krankenhaus-Diagnostik und E-Auto-Batterien müssen abgeschirmt werden, damit sie sich gegenseitig nicht stören. Um die gegenseitigen Störungen zu verhindern, wurden sie bisher mit Geweben aus Metallfasern verkleidet, eine sehr zeit- und energieaufwändige und damit teure Prozedur. Der neue Werkstoff der Basalt Faser GmbH und der FibreCoat GmbH verhindert dies mit einem Faserkern aus geschmolzenem, dünngezogenen Basalt, der mit Aluminium beschichtet und zum sogenannten AluCoat-Garn gebündelt wird. Dieses Garn bleibt genauso leitfähig und abschirmend, ist dafür aber leichter, fester, günstiger und nachhaltiger als bisherige Alternativen. Dazu kommen weitere Vorteile:

  • die Anzahl der benötigten Prozessschritte reduziert sich von zehn auf einen
  • Pro Minute entstehen 1.500 Meter Garn anstatt wie bisher nur fünf Meter
  • Der benötige Energieaufwand beträgt nur 10 Prozent des bisherigen
  • Daraus folgt ein zwanzig Mal günstigerer Preis.

Das Textil aus AluCoat-Fasern ist vielfältig und flexibel anwendbar: als Tapete kann ist es in Büros oder medizinischen Räumen die 5G- Strahlung abschirmen oder Batterien ummanteln und so für die reibungslose Funktion von E-Autos sorgen.

AluCoat wird bereits in einigen Unternehmen angewendet. Dazu ist für die Massenproduktion ein europäisches Faserzentrum in Sangerhausen in Planung.

Im Rahmen der Preisverleihung wurden noch weitere Clustersieger und Gewinner der lokalen IQ-Wettbewerbe in Halle (Saale), Leipzig und Magdeburg bekannt gegeben.

Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland fördert mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland neuartige marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in fünf branchenspezifischen Clustern. Weitere Informationen: IQ Innovationspreis Mitteldeutschland.

Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University

Das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University ist mit dem Lehrstuhl für Textiltechnik im Maschinenbau verbunden und wird von Professor Thomas Gries geleitet. Das ITA gehört zum Fachbereich Maschinenbau der RWTH und vertritt die...mehr...